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Thomas Leinkauf und Ingo Preißler, Stasi-belastete Redakteure der Berliner Zeitung, sollen bleiben. Der von der Redaktion eingesetzte, unabhängige Ehrenrat bilanzierte anlässlich der Vorstellung seines Schlussberichts am Mittwoch, dass beide sich mit ihrer Vergangenheit ernsthaft und aufrichtig auseinandergesetzt hätten. Chefredakteur Josef Depenbrock habe dem Vorschlag unter der Bedingung zugestimmt, dass sie keine Leitungsfunktion mehr ausüben. Leinkauf, für Seite 3 und Magazin zuständig, sowie der frühere Politikchef Preißler hätten dies akzeptiert. Im Falle des Politikredakteurs Roland Heine, der als IM tätig gewesen sei, schlug die Kommission vor, ihn zu versetzen, da sein derzeitiges Einsatzressort hohe Anforderungen an die Glaubwürdigkeit eines Journalisten stelle. Die Chefredaktion sei gewillt, diesem Vorschlag zu folgen. Der im Ressort Berlin-Brandenburg beschäftigte Redakteur Thomas Morgenstern hatte eine langjährige Tätigkeit als „Inoffizieller Mitarbeiter“ (IM) der Stasi zugegeben. Er habe bereits um die Aufhebung seines Vertrags gebeten. Der Ehrenrat kritisierte, dass sich die Berliner Zeitung als ehemaliges SED-Blatt zu wenig mit ihrer Vergangenheit und der ihrer Mitarbeiter beschäftigt habe. (dpa)