Aus für AKWs aus Furcht vor Angriffen verlangt

Das Bundesamt für Strahlenschutz reagiert auf fehlenden Schutz von fünf Atomanlagen bei Flugzeugabstürzen

HANNOVER taz ■ Das Bundesamt für Strahlenschutz tritt wegen der Gefahren bei Anschlägen mit Flugzeugen auf AKWs für die Stilllegung der fünf ältesten deutschen Atommeiler ein. Der Präsident des Bundesamts, Wolfram König, appellierte an die Energieversorger, die AKWs Biblis A, Brunsbüttel, Isar 1, Obrigheim und Philippsburg 1 endgültig abzuschalten. Fehlende Strommengen könnten auf neuere Reaktoren übertragen werden.

„Ich rate den Betreibern zur Verbesserung der Sicherheit, von den Instrumenten Gebrauch zu machen, die ihnen die Vereinbarung über den Atomausstieg zur Verfügung stellt“, sagte König gestern der taz. König hält es für nicht ausreichend, dass sich die AKW-Betreiber vor allem mit Vernebelungsmaschinen vor Terrorangriffen aus der Luft schützen wollen. „Wenn der Eindruck entsteht, dass die Vernebelung die wesentliche Vorsorgemaßnahme ist, kann man nicht mit gesellschaftlicher Akzeptanz rechnen“, betonte er. Nach einer Studie der Gesellschaft für Reaktorsicherheit kann bei den genannten älteren AKWs bereits ein Angriff mit einem kleinen Passagierflugzeug zu einer unbeherrschbaren Katastrophe führen. JÜRGEN VOGES

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