was bisher geschah

Die alte Garde tritt an

Noch vor drei Monaten zogen tausende von Argentiniern unter einem gemeinsamen Banner durch die Straßen und forderten alle Politiker sollten „zur Hölle fahren“, nur ohne die alte Garde sei ein politischer Neuanfang möglich. Doch wenn am Sonntag 25,5 Millionen Argentinier aufgerufen sind, einen neuen Staatschef zu bestimmen, stehen nur alte Bekannte zur Wahl.

Die Peronisten – traditionell die stärkste politische Macht in Argentinien – sind gespalten und gehen mit drei Kandidaten an den Start. Neben Carlos Menem kandidieren der Gouverneur der Provinz Santa Cruz Néstor Kirchner und der ehemalige Gouverneur der Provinz San Luis und einstige Übergangspräsident, Adolfo Rodriguez Saá. Auf der Gegenseite kann der liberale Ökonom Ricardo Lopez Murphy auf eine Außenseiterchance hoffen – sein kurzes Gastspiel als glückloser Wirtschaftsminister ist längst vergessen. Falls keiner der Kandidaten die für einen Sieg erforderlichen 45 Prozent erreicht, wird es am 18. Mai zu einer Stichwahl kommen. MAL

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