Gegenwind

Nabu beschwert sich bei EU-Kommission über Offshore-Windpark Butendiek mitten im Schutzgebiet

Der Naturschutzbund (Nabu) hat gegen den Offshore-Windpark „Butendiek“ in der Nordsee eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission eingereicht. „Wir ziehen damit die Konsequenz daraus, dass der Windpark in einem nach EU-Recht zu schützenden Bereich genehmigt worden ist“, sagte der amtierende Nabu-Präsident Christian Unselt gestern in Berlin.

Das betroffene Meeresgebiet westlich von Sylt müsse wegen bedeutender Vorkommen zahlreicher bedrohter Seevogelarten sowie Schweinswalen sowohl nach der Europäischen Vogelschutzrichtlinie als auch nach der Richtlinie Flora-Fauna-Habitat (FFH) als Meeresschutzgebiet ausgewiesen werden, so Unseld. Die Beeinträchtigungen dieser Arten durch „Butendiek“ und weitere Windparks seien mit dem EU-Recht nicht vereinbar.

Die Europäische Kommission werde jetzt auf der Grundlage der Nabu-Beschwerde die Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens gegen die Bundesregierung prüfen, hieß es. „Es ist schmerzlich, ausgerechnet gegen ein eigentlich umweltpolitisch sinnvolles Projekt wie den Windpark Butendiek vorgehen zu müssen“, erklärte Unselt. Angesichts ausreichender Meeresfläche außerhalb der auszuweisenden Schutzgebiete, die genauso für die Offshore-Windkraft nutzbar sei, schadeten Genehmigungsbehörde und Betreiber durch ihr Festhalten an diesem Standort nur der Zukunft der Windenergie. lno