ORB-Team in Handschellen

BERLIN taz ■ Das ORB-Zeitgeist-Magazin „Polylux“ ist bei den Dreharbeiten zur aktuellen Sendung massiv von der Polizei behindert worden. Ton- und Kameraleuten wurden Handschellen angelegt und das gesamte Filmmaterial über eine Demonstration vor dem Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter beschlagnahmt, so „Polylux“-Mitarbeiterin Ariane Hildebrandt. Die Polizei habe argumentiert, nur mit den Aufnahmen Straftaten der Demonstranten aufklären zu können. Deren Vergehen: Sie hatten das Amtsgelände betreten, dessen Wände mit Parolen verschönert und Flugblätter verteilt. Zur Freilassung ihrer Mitarbeiter habe erst die Intervention des ORB-Justiziars geführt, sagte Hildebrandt. Ihr selbst droht nun eine Anzeige wegen Diebstahls, da sie die beschlagnahmten Filmkassetten aus dem Polizeiwagen wieder herausgeholt hatte. Auch zwei Mitarbeiter einer Salzgitterer Zeitung seien behindert, die Speicherchips ihrer Digitalkameras und damit alle Bilder gelöscht worden. Hierfür habe sich die Polizei mittlerweile entschuldigt.

(„Polylux“, 0.00 Uhr, ARD)