Schulschwänzern nachspüren

GAL fordert Prävention im Kampf gegen die Jugendkriminalität

Die GAL-Fraktion hat den Senat aufgefordert, Jugendkriminalität mit vorsorgenden Maßnahmen zu bekämpfen. Unter dem Titel „Prävention lohnt sich“ wird die Fraktion ein Pilotprojekt gegen Schuleschwänzen beantragen, kündigte gestern die Vorsitzende Christa Goetsch an: Wie bereits in Niedersachsen praktiziert, soll die Polizei SchülerInnen beim Blaumachen aufspüren. SozialarbeiterInnen und PsychologInnen der Jugendhilfe sollen dann zusammen mit LehrerInnen und Eltern die Ursachen herausfinden.

Seit dem Jahr 2000 bereits ist eine positive Trendwende in der Entwicklung der Jugendkriminalität zu beobachten: In Hamburg ist diese um 7,1 Prozent zurückgegangen. Dass dies auch auf Präventionsarbeit zurückzuführen ist, hat eine Studie des kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen ergeben.

Auch der Leiter dieser Studie, Peter Wetzel, spricht sich für ein Schulschwänzerprojekt aus. Denn zurzeit, so Wetzel gestern, blieben 70 Prozent aller Blaumacherfälle ohne Reaktion – obwohl erwiesen sei, dass die Rate jugendlicher StraftäterInnen unter Schulschwänzern viermal höher ist als unter den Kindern und Jugendlichen, die regelmäßig zur Schule gehen.

Im Moment aber, so auch die jugendpolitische Sprecherin der GAL-Fraktion, Sabine Steffen, wird Schuleschwänzen in der Stadt nicht systematisch, sondern nur punktuell bearbeitet.

Die GAL wird deshalb beim Senat beantragen, die kriminologische Studie der Bürgerschaft zuzuleiten und aus ihr Konsequenzen für die Jugendpolitik zu ziehen. EE