die anderen über haiti und die mauer
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Die Pariser Zeitung Libération kommentiert den Aufstand gegen den Präsidenten Bertrand Aristide in Haiti: Nichts mehr scheint die Spirale von Gewalt, Plünderungen und Massenhinrichtungen stoppen zu können, die dabei ist, dem wankenden Regime von Aristide ein Ende zu setzen. Unter diesen Umständen ist es schwer zu verstehen, warum die USA, die seit einem Jahrhundert in Haiti das Sagen haben, sich gegen die Entsendung einer internationalen Schutztruppe unter UN-Mandat sperren – denn dies erscheint heute als die einzige Möglichkeit, um zu verhindern, dass sich die Anarchie zur humanitären Katastrophe ausweitet.

Die Zeitung Sud Ouest aus Bordeaux schreibt über die israelische Mauer: Ob es nun Bush, Chirac, Blair, Putin oder anderen gefällt oder nicht: Der Prozess von Den Haag – den sie für „unglücklich“ oder „unangepasst“ halten – ist ein ebenso bemerkenswertes wie symbolisches Ereignis. Er hat das große Verdienst, zum einen die Unfähigkeit Amerikas offen zu legen – dem Israel viel verdankt –, zum anderen die Unfähigkeit Europas, das zu großen Teilen Arafat finanziert; und er zeigt, dass weder Amerika noch Europa noch Amerika zusammen mit Europa Mittel gefunden haben, die beiden Seiten so weit zu bringen, dass sie sich auf eine Koexistenz einlassen.