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A

Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit Österreich 2001, R: Bernhard Ludwig, Ernst Hack, D: Bernhard Ludwig

„Ohne einen sichtbaren Schnitt filmt die Produktion einen Kabarettabend des Psychologen Bernhard Ludwig ab, in dem er sich mit Sexualität befasst und Fragen ans Live-Publikum stellt, die auch ans Kinopublikum gerichtet sind. Filmisch anspruchsloser, inhaltlich aber amüsanter Versuch, einen Theatererfolg direkt auf die Leinwand zu projizieren. Überzeugend mischt Ludwig angebliche wissenschaftliche Studien mit Lebenserfahrung und Witz.“ (filmdienst) Gondel

Autobahnraser Deutschland 2004, R: Michael Keusch, Luke Wilkins, Niles Bruno Schmidt

„Eine Guppe spaßsüchtiger Teenager verteidigt die letzte Bastion deutscher Lebenskultur. Wer aber glaubt, dies sei die deutsche Antwort auf ‚The Fast and the Furious‘, liegt falsch. Die Story weist zwar einige Parallelen auf, im Vergleich mit dem US-Kinohit wirkt der deutsche Film jedoch wie ein Trabbi zu einer Corvette. Lahme Action, geringer Funfaktor. So amüsiert diese biederdeutsche ‚Freie Fahrt für freie Bürger‘-Version mit ihren kostengünstigen Stuntszenen und überforderten Jungdarstellern bestenfalls unfreiwillig.“ (Cinema) Cinemaxx OL, CineStar, CineSpace

B

Babij Jar Deutschland 2003, R: Jeff Kanew, D: Kartin Saß, Barbara de Rossi

“Babij Jar, so heißt eine Schlucht bei Kiew, in der 1941 mehr als 30.000 ukrainische Juden ermordet wurden. Vor allem Frauen und Kinder fanden in der idyllischen Talsenke ihren grausamen Tod. ,Babij Jar‘ zeigt das fiktive Schicksal der Familien von Lena und Natalya, die 20 Jahre in Freundschaft Tür an Tür leben, bis der Rassenhass sie entzweit. Als Lena die jüdischen Nachbarn an die Nazis verrät, organisiert Lenas Sohn deren Flucht. Kanew drehte sein Drama in eindringlichem Schwarz-Weiß, um nahtlose Übergänge zu den eingestreuten Dokumentaraufnahmen zu schaffen. Auch wenn die Darsteller mitunter überfordert wirken, geben sie den Opfern ein Gesicht. Und machen so das Grauen fassbar.“ (Cinema) City

Balzac und die kleine chinesische Schneiderin Frankreich 2002, R: Dai Sijie, D: Zhou Xun, Chen Kun

Kann ein Huhn ein „bürgerliches Übel“ sein? In dem abgelegenen chinesischen Dorf durchaus, in das die beiden 18-jährigen Studenten Luo und Ma in den 70er Jahren zur Umerziehung geschickt werden. Ihr Kochbuch aus der Stadt wird gleich vom Parteifunktionär als „bourgeoises Machwerk“ entlarvt und verbrannt, und das gleiche droht dem Instrument des Violinisten Ma, das die Dorfbewohner argwöhnisch wie eine Bombe unter sich herumreichen. Der Chefideologe entscheidet, dass es ein Spielzeug ist und auch ins Feuer gehört, aber dann rettet Ma die Situation, indem er eine Mozartsonate spielt und diese schlitzohrig „Mozart denkt an den Führer Mao“ nennt. Mit solch einem zärtlichen Spott hat noch kein chinesischer Intellektueller von der Kulturrevolution erzählt. Der in Frankreich lebende Schriftsteller Dai Sijie schilderte in seinem halb autobiographischen, halb fiktionalen Debüt „Balzac et la petite tailleuse chinoise“ seine eigenen Jugenderfahrungen in den Zeiten der Kulturrevolution. Er selber hat sein Buch mit erstaunlicher Stilsicherheit und einem guten Sinn für den erzählerischen Fluss verfilmt. Aber anders als die meisten Chinesen erzählt er nicht von Gräueltaten, sondern schildert das Leben auf dem Dorfe mit einer ironischen Distanz, ja fast als Idylle, und wenn die beiden Studenten der liebreizenden Tochter des Dorfschneiders verfallen und sie bei heimlichen Vorlesestunden verführen, verändert sich der Film von einer sanften Satire in eine romantische Komödie, die „Umerziehung“ wird zu einer „éducation sentimentale‘ (hip) Gondel

The Best of Tex Avery USA 1942-55. R: Tex Avery / Originalfassung ohne Untertitel

Ein Disney, der Kafka gelesen hat - so wurde er genannt; ein Marx Brother des Zeichentrickfilms ist er gewesen, denn keiner konnte wie er den bösen Wolf mit einem Amboss in den Boden stampfen oder kleine, sadistische Kätzchen auf riesige bedauernswerte Köter loslassen. Tex Avery hat in den 40er und 50er Jahren mit seinen kurzen Cartoons wohl das wildeste, anzüglichste und anarchistischste Kino gemacht, das im Hollywoodsystem je möglich war. Sein Wolf sah in Rotkäppchen etwas ganz anderes als eine gute Mahlzeit. Die beiden trafen sich nicht im Wald, sondern in einem piekfeinen Nachtclub, und wenn der Wolf sich vor Erregung versteifte und zum Pfeil wurde, weil Rotkäppchen im knappen Kostüm vor ihm tanzte, rochen die Zensoren gleich Sodomie und Bestialität. Dieser Kompilationsfilm zeigt elf von Averys besten Cartoons. (hip) Kino 46

Die Biene Maja Japan/Österreich 1977, R: Matty Murphy

Einige Episoden aus der erfolgreichen Fernseh-Zeichentrickfilmserie mit Maja, dem dicken Willy sowie vielen Käfern. Und natürlich schmettert Karel Gott seine große Maja-Arie als Titelsong. (hip) City

Das Brot der frühen Jahre Deutschland 1962, R: Herbert Vesely, D: Christian Doermer, Vera Tschechowa

„Ein junger Elektromechaniker, mit der Tochter seines Chefs verlobt und auf dem Weg zur gesicherten Existenz, bricht aus seinem gewohnten Leben aus, als er einer Jugendfreundin wiederbegegnet. Herbert Vesely lieferte mit seinem ersten abendfüllenden Spielfilm eine eigenwillige und künstlerisch ambitionierte Böll-Adaption. Die vielfach verschachtelte, aus verschiedenen Perspektiven entwickelte Inszenierung enthält zahleiche Extravaganzen und Novitäten, die zwar das bundesdeutsche Kino der frühen 60er Jahre belebten, insgesamt der Vorlage jedoch wenig gerecht werden.“ (Lexikon des internationalen Films)Kino 46

C

City of God Brasilien 2002, R: Fernando Meirelles, D: Luis Otávio, Alexandre Rodrigues

“Welche Strafe hätte er denn gern? Eine Kugel in die Hand? Oder lieber in den Fuß? Der Delinquent, dem nur noch diese Wahl bleibt, lebt in der ,Stadt Gottes‘, einem Slum in Rio de Janeiro. Er hat geklaut und damit gegen den Kodex des Viertels verstoßen; jetzt, Auge in Auge mit dem schwer bewaffneten lokalen Gangsterboss - Ankläger, Richter und Henker in einer Person - , beginnt der Dieb zu weinen. Er ist sieben, vielleicht auch acht Jahre alt, und seine Tränen bewegten letztes Jahr ganz Brasilien und die Filmkritiker in aller Welt. Nun können sich endlich auch hiesige Kinogänger von der rasanten Ghettochronik des gelernten Werbefilmers Fernando Meirelles beeindrucken lassen. In Deutschland ist der Film wegen seiner drastischen Gewaltszenen erst ab 16 Jahren freigegeben - ein Alter, das in der ,Stadt Gottes‘ nur Überlebenskünstler erreichen.“ (Der Spiegel) City

D

Deep Blue Deutschland/Großbritannien 2003, R:Alastair Fothergill, Andy Byatt

„Einzigartige Einblicke in die Welt unserer Ozeane präsentiert ‚Deep Blue‘, ein visuell und akustisch beeindruckendes Leinwanderlebnis, das während jahrelanger Dreharbeiten rund um den Globus entstanden ist. Als eines der außergewöhnlichsten und aufwändigsten Projekte, die je im Bereich des Dokumentarfilms realisiert wurden, zieht der Film den Zuschauer magisch hinein in das faszinierende Leben unter dem Meeresspiegel. Die Reise führt von flachen Korallenriffs über die unwirtlichen Küsten der Antarktis in die Weiten des offenen Meeres bis hin zu den tiefsten Tiefen der Ozeane in die ewige Dunkelheit.“ (film.de) Atlantis, Schauburg, Casablanca OL, Cinemaxx DEL

E

21 Gramm USA 2003, R: Alejandro González Inárritu, Roberto Salerno, D: Sean Penn, Naomi Watts

„‚21 Gramm‘ wovon? Man sagt, dies sei die Masse, die dem Körper im Augenblick des Todes entweiche: die Seele? Damit der Pseudomystizismus seines Hollywood-Debuts dem Zuschauer nicht schwerer aufliegt, zerhackt Alejandro Gonzáles Iñárritu die Chronologie seiner bizarren Telenovela zu einem Puzzle, in dessen Zentrum (wie schon bei ‚Amores perros‘) ein Autounfall zu stehen kommt. Der religiöse Schuldige (Benicio Del Toro); die Schöne, deren Familie ausgelöscht wird (Naomi Watts); der Mathematiker, den ein Spenderherz rettet (Sean Penn) - immer deutlicher treten die Verbindungen zutage. Und die Kraft des Films: wenn die Darsteller, geradezu bedrängt von der Kamera, den Lebensschmerz herausschreien.“ (Neue Zürcher Zeitung)

Schauburg, CineStar

Die Entdeckung des Himmels Niederlande 2002, R: Jeroen Krabbe, D: Stephen Fry, Greg Wise

„Der Eindruck von Hektik bei einer sich über zwei Jahrzehnte hinziehenden Filmhandlung mit den Hauptschauplätzen Amsterdam, Havanna, Auschwitz, Rom, Jerusalem sowie dem Himmel selbst entspringt aber auch der Strapaze, den 800-seitigen, bildungs- und bedeutungsüberfrachteten Roman von Harry Mulisch im Crashkurs von zwei Kinostunden durchzunehmen. Die ambitionierte und luxuriös ausgestattete niederländische Produktion verdient als besonders aufgeblasenes und eitles Exemplar der Spezies Literaturverfilmung allen Respekt.“ (Der Spiegel) City

F

Findet Nemo USA 2003, R: Andrew Stanton, Lee Unkrich

Der Weihnachtsfilm für die ganze Familie, den man also ruhig zusammen mit seinen Kindern ansehen kann, ohne sich dabei selber zu langweilen, ist in diesem Jahr „Findet Nemo“ von den Pixar Studios, die inzwischen Disney längst den Rang der besten Filmanimateure abgejagt haben. Darin geht es um den kleinen Fisch Nemo, der aus dem heimischen Korallenriff entführt wird und im Aquarium einer Zahnarztpraxis endet. Doch sein Vater und seine Freunde begeben sich auf eine heldenhafte Suche nach ihm, und wer die „Toy Story“-Filme oder „Das große Krabbeln“ kennt, kann sich vorstellen, wie fantasievoll, komisch und eben überhaupt nicht kindtümelnd das inszeniert ist. (hip) City, Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL

Frau Holle Deutschland, CSSR 1984, R: Jurai Jakubisko, D: Giulietta Masina, Tobias Hoesl

“Die Fabel von Frau Holle, die nicht nur Wetter und Jahreszeiten, sondern auch die Geschicke geliebter Menschen lenkt und für höhere Gerechtigkeit sorgt. Ein Film, der das gleichnamige Märchen der Gebrüder Grimm sehr frei variiert und üppig mit Motiven aus slawischen Volksmärchen ausschmückt. Trotz gelegentlicher Motivüberfrachtung und kunstgewerblicher Momente ein insgesamt phantasie- und stimmungsvolles Märchenabenteuer für Kinder und Erwachsene, das Einsichten über menschliche Grundfragen vermittelt.“ (Lexikon des internationalen Films) Kino 46

Freaky Friday USA 2003, R: Mark S. Waters, D: Jamie Lee Curtis, Lindsay Lohan

“‘Freaky Friday‘ erzählt von der Lust und Last, in die Haut eines anderen Menschen zu schlüpfen. Eine Mutter (Jamie Lee Curtis) und ihre 15-jährige Tochter Annabell (Lindsay Lohan) stellen eines Morgens verblüfft fest, dass sie ihre Körper getauscht haben. Nach dem ersten großen Hallo arrangieren sich die beiden notgedrungen mit dem Leben im Fremdkörper. Und siehe da: Mutter verwandelt sich, neu beseelt, in eine Rockröhre, während Töchterlein ihren Stiefvater auf einmal mit ganz anderen Augen betrachtet. Die pfiffige Komödie von Mark S. Waters gibt Hauptdarstellerin Curtis reichlich Gelegenheit zu zeigen, dass sie ihren Körper so kunstvoll führen kann wie ein Musikvirtuose sein Instrument.“ (Der Spiegel) City

Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina

’Frida‘ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden Farben den Innenhof von Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Straße getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird. Diese Szene ist schönster magischer Realismus. (hip) City

G

Die Geistervilla USA 2003, R: Rob Minkoff, D: Eddie Murphy, Terence Stamp

„Übersinnlicher Schabernack aus dem Hause Disney: Hellseherinnen ohne Unterleib, unheimliche Knochengerippe und singende Steinbüsten suchen Eddie Murphy eine Nacht lang heim. Der amüsante Geisterklamauk betreibt keinen Spezialeffekte-Overkill, sondern unterhält mit netten Einfällen, dezentem Eddie-Murphy-Slapstick und einer bizarren Liebesgeschichte. Sicher, die Zielgruppe liegt irgendwo zwischen 12 und 13 Jahren. Na und?“ (Cinema) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Cinemaxx OL, Maxx DEL

Die Geschichte vom weinenden Kamel Deutschland 2003, R: Byambasuren Davaa, Luigi Falorni

„Die Filmhochschulabsolventen Byambasuren Davaa und Luigi Falorni führen uns in die Wüste Gobi, wo die Kamele der Hirtennomaden flauschig, niedlich und freundlich aussehen. Aber eines der Kamele ist gallig, es will nach schwerer Entbindung sein Neugeborenes nicht anerkennen und verweigert ihm Liebe, Nähe, Milch. Die Nomaden erinnern sich an ein altes, magisches Ritual: Ein Musiker soll mit seiner Geige das Muttertier zum Weinen und zur Besinnung bringen. Faszinierender Dokumentarfilm, berührendes Märchen und Parabel auf die Wirkungsmacht der Kunst - und des Kinos.“ (tip) Cinema

Goldrausch USA 1925, R: Charlie Chaplin, D: Charlie Chaplin, Mack Swain / Stummfilm mit Begleitung durch das Landesjugendorchester

„Goldrush“ ist eine der gelungensten und reinsten Komödien von Charles Chaplin. Seine Sentimentalität und sein politisches Sendungsbewusstsein waren 1925 noch nicht so ausgeprägt, wie in seinen nächsten großen Filmen „City Lights“ und „Modern Times“. Hier wollte er „nur“ gut unterhalten, und deshalb ist der Film vollgespickt mit Szenen, die inzwischen zu Klassikern geworden sind. Jedes Jahr gibt es ein Kinoprojekt des Bremer Landesjugendorchesters in Zusammenarbeit mit dem Kino 46, doch da in dessen eher kleinem Kinosaal kaum noch Platz für das Publikum war, wenn die Musiker vor der Leinwand saßen, werden diese orchestralen Stummfilmvorführungen seit einiger Zeit in der Glocke aufgeführt. Im letzten Jahr war dort etwa Fritz Langs „Metropolis“ zu sehen und zu hören, aber diesmal ist es zumindest akustisch schwieriger für das Orchester, denn es wird gegen ständiges lautes Lachen aus dem Publikum anspielen müssen! (hip) Die Glocke

Good Bye, Lenin! Deutschland 2003, R: Wolfgang Becker, D: Daniel Brühl, Katrin Sass

„Kurz vor dem Ende der DDR ist die engagierte Sozialistin Christiane Kerner ins Koma gefallen. Als sie daraus wieder erwacht, muss jeder Schock für ihr Herz vermieden werden. So hält ihre Familie den längst aufgelösten Staat in der Wohnung am Leben, deutet historische Wahrheiten durch Lügen um, betreibt eine aufwändige Scharade, die bald allen über den Kopf wächst.“ (Blickpunkt:Film) City

H

Hart am Limit USA 2004, R: Joseph Cook, D: Ice Cube

„Ein Motorrad-Fan, der nach Jahren im unfreiwilligen Exil in Thailand wieder in die USA zurükkehrt, nimmt den Kampf gegen den Chef einer Biker-Bande wieder auf, der eine unterschlagene Drogenlieferung zurückhaben will. Ein auf Rasanz getrimmtes, infantiles B-Picture mit einer Reihe von Auseinandersetzungen, die im getunten Endkampf zwischen Gut und Böse enden. Durchgestylter Film, dessen Künstlichkeit auf Distanz hält und der nur mit dilettantischen Darstellerleistungen aufwarten kann.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Cinemaxx OL

Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs USA 2003, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian McKellen

„Die Entscheidungsschlacht findet an vielen Orten statt, vor allem auf dem Schicksalsberg, wo Frodo (Elijah Wood) den Ring loswerden muss. Aber in der Kampfhandlung vor der Stadt Minas Tirith findet das Epos seine Summe in einem bewegten Fresko, in dem die computeranimierten Bilder zu einer völlig neuen Qualität finden. ‚Der Herr der Ringe‘ entscheidet sich in den Details, und weil Peter Jackson hier auf allen Linien siegt, ist seine Trilogie ein Triumph.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, CineSpace, Cinemaxx OL

Herr Lehmann Deutschland 2003, R: Leander Haußmann, D: Christian Ulmen, Detlev Buck

Als Erstes sieht man Bier! In der bekannten grünen Flasche aus Bremen – nur damit man schon mal eingestimmt wird auf die vielen Trinkgelage, die „Herr Lehmann“ zelebriert . Und geredet wird auch viel, denn was sonst machen Kneipengänger die Nacht lang zwischen den Schlücken? Dieses bis in die alkoholbeseelten Verästelungen ausgeführte Tresenpalaver hat Sven Regener so genau beobachtet und hochkomisch in seinem Debütroman verarbeitet, dass „Herr Lehmann“ sowohl bei der Kritik wie auch beim Publikum ein großer Erfolg wurde. Bei der Verfilmung war Regisseur Leander Haußmann nun so schlau, Regener selber das Drehbuch schreiben zu lassen. (hip) Gondel

Hodder rettet die Welt Dänemark 2002, R: Henrik Ruben Genz, D: Frederik Christian Johansen, Lars Brygmann

„Einem schwedischen Jungen, der nach dem Tod seiner Mutter allein mit seinem Vater lebt, erscheint eine Fee, die ihn zur Rettung der Welt auffordert. In der Klasse wegen seiner Hirngespinste verlacht, gelingt es ihm schließlich, die Freundschaft eines seelenverwandten Klassenkameraden zu erringen und seine Außenseiterrolle zu überwinden. Poetischer Kinderfilm, der die Grenzen zwischen Fantasie und Realität verwischt und seine ernste Geschichte mit unaufdringlichem Humor erzählt.“ (filmdienst) Gondel

The Hours USA 2002, R: Stephen Daldry, D: Nicole Kidman, Meryl Streep, Julianne Moore

Manche Romane sind Fortschreibungen von anderen Romanen, genauso wie Filme von Büchern gezeugt werden. Beides ist bei ,The Hours‘ der Fall, und dennoch riecht der Film nie nach Literaturverfilmung. Der britische Autor Michael Cunningham veröffentlichte 1998 seinen gleichnamigen Roman, der auf dem Buch ,Mrs Dalloway‘ von Virginia Woolfe und deren Leben aufbaute. Er erzählt von drei Frauen, drei Zeiten, drei Orten. Drei Geschichten, die thematisch nicht nur durch Mrs. Woolfes Buch miteinander verbunden sind. Die große Überraschung bei ,The Hours‘ ist, dass dies, obwohl alle Geschichten von Krankheit und Selbstmord handeln, alles andere als ein deprimierender Film ist. Das liegt zum einen an der kunstvollen Art, mit der die Erzählstränge ineinander verwoben wurden. Und Nicole Kidman wagt in der Rolle von Virginia Woolfe als Schauspielerin wirklich etwas.(hip) City

J

Jenseits aller Grenzen USA 2003, R: Martin Campbell, D: Angelina Jolie, Clive Owen

„Durch das beherzte Auftreten eines desillusionierten Entwicklungshelfers verwandelt sich eine arglose Ehefrau und Mutter aus einflussreichem englischem Haus von der gedankenlosen Mitveranstalterin opulenter Charity-Partys zur engagierten Kämpferin gegen Armut und Ungerechtigkeit. Eine in ihrer hoffnungslosen Naivität unfreiwillig zynische, kolonialverkitschte Variante eines ‚Julia‘-Romans, der sich Leid und Armut als aufgesetzte Kulisse einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte erwählt. Die krasse Fehlbesetzung der weiblichen Hauptrolle verstärkt noch die Unglaubwürdigkeit, mit der um Mitleid und Engagement geworben wird.“ (filmdienst) CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL

K

Kalender Girls Großbritannien 2003, R: Nigel Cole, D: Helen Mirren, Julie Waters

„Zwei beste Freundinnen im besten Alter haben ihn satt, den Unterricht in Broccoli- oder Teppichkunde am Women‘s Institute ihres nordenglischen Dorfes. Den jährlichen Vereinskalender wollen sie, zu einem guten Zweck selbstredend, statt wie üblich mit prächtigen Naturbildern mit Aufnahmen des eigenen, prächtigen Naturzustands schmücken – sprich: mit Nacktaufnahmen. Nigel Cole ist mit der Verfilmung einer wahren Begebenheit ein etwas harmoniesüchtiges, doch emanzipatorisches und bissiges Stück britisches Unterhaltungskino geglückt, das den Witz von „The Full Monty“ mit der Botschaft von „Billy Elliot“ verquickt. Für die Schönheit von (dezent) nackten, älteren Ladies allerdings fehlt bis heute jeder Vergleich.“ (Neue Zürcher Zeitung) Cinema, Cinemaxx, Wall OL, Cinemaxx OL (OV)

Kill Bill: Volume 1 USA 2003, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, Lucy Liu

Tarantinos vierter Film erzählt eine Revanche-Geschichte im stilisierten Metauniversum von Hongkong-Action-, Kung-Fu-, Samurai- und Yakuza-Kino: ‚Kill Bill‘ liefert 1000 Querverweise für den Connaisseur, aber auch ein pfeilgerades Schlachtfest für Tarantinofreunde, die nicht die letzten Jahrzehnte mit dem Studium des ‚Grindhouse‘-Kinos verbracht haben. Uma Thurman erwacht nach vier Komajahren und nimmt als ‚Die Braut‘ stilbewusste Rache für die Ermordung ihrer Hochzeitsgesellschaft und ihres ungeborenen Kindes.“ (tip) City

Kitchen Stories Norwegen/Schweden 2003, R: Bent Hamer, D: Joachim Calmeyer, Thomas Norström

„Man stelle sich vor: Da ist in den fünfziger Jahren eine Schar schwedischer Feldforscher nach Nordnorwegen ausgeschwärmt, um die Haushaltsgewohnheiten nordnorwegischer Junggesellen wissenschaftlich zu ergründen, und nun sitzt einer dieser Forscher wie ein Tennis-Schiedsrichter auf dem Hochstuhl in einer bäuerlichen Wohnküche und belauert einen alten Eigenbrötler, der sich als sehr bockiges Versuchskaninchen anstellt, bis Alkohol irgendwann die Zungen löst. Die Situation könnte kaum grotesker sein, und Bent Hamer entlockt ihr mit liebevoller Finesse ein Maß an Komik, das man sich nicht hätte träumen lassen. Wer in einem Film wie ‚Elling‘ diese offenbar spezifisch norwegische Sorte von knäckebrottrockenem, hintersinnigem Humor lieben gelernt hat, wird sein helles Vergnügen haben an den Purzelbäumen dieser Küchenkommunikationskomödie.“ (Der Spiegel) Schauburg

Königreich der Elefanten USA 1998

Elefanten gehören zu den bedrohten Tierarten der Erde. Zur Jahrhundertwende zogen noch mehr als 10 Millionen durch den afrikanischen Kontinent. 1970 waren davon noch 20 Prozent übrig, 1989 waren es nur noch 500.000 Tiere. Und so nah und so dick wie in „Königreich der Elefanten“ hat man die Rüsseltiere wirklich meist nicht gesehen. Es sei denn man wäre Elfenbeinjäger.(bes) IMAX Space Center

Krámpack - Nico und Dani Spanien 2000, R: Cesc Gay, D: Jordi Vilches, Fernando Ramallo / Originalfassung mit Untertiteln

„Zwei 17-jährige Freunde nutzen den gemeinsam verlebten Sommer und die Abwesenheit der Eltern, um sich, ihre Körper und ihre Sexualität kennen zu lernen. Während für den Einen die Zweisamkeit nur als Vorbereitung auf die heterosexuelle Zukunft verstanden wird, verliebt sich der Andere und stellt die vertraute Freundschaft auf eine schwere Probe. Einfühlsam inszenierte, überzeugend gespielte und charmant entwickelte Studie über pubertäre Suche nach sexueller Identität, die sich wohltuend von den Rollenklischees ähnlicher Filme unterscheidet und sich dem Thema mit Zartgefühl annähert.“ (filmdienst) Kino 46

L

Last Samurai USA/Neuseeland/Japan 2003, R: Edward Zwick, D: Tom Cruise Ken Watanabe

„Das neue Starvehikel für Tom Cruise verherrlicht die untergehende Samuraikaste des 19. Jahrhundert. Kein naturgetreues Abbild der historischen Wirklichkeit, sondern ein verklärender Kriegermythos inklusive einer exotischen Romanze des US-Helden mit einer bezaubernden Japanerin. Ein unterhaltsamer, aufwändig produzierter Martial-Arts-Kostümfilm mit malerischen Schauplätzen und spannenden Schlachtszenen.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace

Die Legende von Paul und Paula DDR 1973, R: Heiner Carow, D: Angelica Domröse, Winfried Glatzleder

„Für den Anspruch auf das Glück ihrer Liebe kämpfen zwei junge Menschen zäh und einfallsreich gegen individuelle Schwierigkeiten, gesellschaftliche Normen und Anpassungideologien. Ein erfrischend unterhaltsamer und offener Film aus der DDR, der Traum und Wirklichkeit, Poesie und banale Alltagsrealität mischt und mit Spaß, Ironie und Ernst künstlerisch gestaltet.“ (Lexikon des internationalen Films) City

Lichter Deutschland 2003, R: Hans-Christian Schmid, D: August Diehl, Julia Krynke

An der Oder, im Grenzgebiet zwischen Polen und Deutschland, hat Schmid sich von den Schicksalen und Lebensumständen der dort Lebenden inspirieren lassen: von jungen Zigarettenschmugglern, den an der Grenze Arbeitenden, bankrotten Kleinunternehmern, polnischen Taxifahrern, deutschen Bau-Spekulanten und Ukrainern, die versuchen, illegal über die Grenze in den leuchtenden Westen zu gelangen. ,Lichter‘ handelt von dem Leben an dieser Grenze an zwei Tagen. Die Sprünge zwischen den einzelnen Erzählsträngen irritieren zuerst ein wenig, aber nachdem man erkannt hat, dass ,Lichter‘ eine ostdeutsche Variante von Robert Altmans ,Short Cuts‘ ist, lässt man sich gerne durch die Geschichten führen. Auch an die nervös umherschwenkende Handkamera im Dogma-Stil hat man sich schnell gewöhnt, durch sie wirken die Bilder drastisch, direkt, dokumentarisch. (hip) City

Liegen lernen Deutschland 2003, R: Hendrik Handloegten, D: Fabian Busch, Susanne Bormann

„Ein 40-jähriger Mann erinnert sich an sein Leben in den 1980er-Jahren, das er weitgehend untätig in Bochum verbrachte und das neben der Trauer über die verlorene erste Liebe vor allem aus zahllosen Affären bestand. Statt dem Protagonisten eine Identitätsbildung zuzugestehen, sucht der Film mit seinem wehleidigen Rückblick auf eine apolitische Zeit den kleinen gemeinsamen (Unterhaltungs-)Nenner für möglichst viele Nostalgiker.“ (filmdienst) City

Long Walk Home Australien, Großbritannien 2002, R: Philipp Noyce, D: Evelyn Sampi, Laura Monaghan

“Es stinkt zum Himmel. Ein Polizist kommt mit dem Auto vorgefahren, entreißt drei kleine Mädchen den Armen ihrer Mütter, pfercht sie auf den Rücksitz und schafft sie in ein Heim. So geschehen in Australien 1931. Die Mädchen sind Mischlingskinder, und ein übereifriger Beamter will, dass sie in Heimen zu Dienstboten der Weißen erzogen werden. Die drei Mädchen finden sich mit ihrem Schicksal nicht ab und fliehen. Den Weg nach Hause kennen sie nicht, wissen nur, dass ihre Mütter am Zaun leben, der damals den Kontinent durchzog, als Schutz gegen die Kaninchenplage. 1500 Meilen trennen sie von ihren Familien, und ein Fährtensucher verfolgt sie. Der australische Regisseur Phillip Noyce erzählt in seinem Film die Geschichte der Flucht der Mädchen und die ihrer bornierten Häscher. Die Landschaft der australischen Wüste ist neben den Mädchen ein Hauptdarsteller in diesem sehenswerten Film, der für Australier zugleich ein Stück Vergangenheitsbewältigung darstellt.“ (Abendblatt) City

Lost in Translation USA/Japan 2003, R: Sofia Coppola, D: Scarlett Johansson, Bill Murray

„‚Sleepless in Tokyo‘ müsste der zweite Film von Sofia Coppola eigentlich heißen. Aber das Nachtleben, in das sich die beiden Jetlag-geplagten und krisengeschüttelten Amerikaner gezwungenermaßen stürzen - sie mit eben abgeschlossenem Philosophiestudium, frisch verheiratet, er Ende fünfzig, Schauspieler, ehemüde -, ist nicht weniger verwirrend als der helllichte Tag. In wunderbar leichtem Ton wird hier eine Zufallsbekanntschaft an der Hotelbar mit Übersetzungsproblemen in der Fremde verbunden, wird das ‚umständliche‘ japanische Gerede vor dem Hintergrund einer anderen Kultur mit ihrer exaltierten Werbe- und Freizeitindustrie verständlich.“(Neue Zürcher Zeitung) Gondel, CineStar, Casablanca OL

M

Master and Commander - Bis ans Ende der Welt R: Peter Weir, D: Russell Crowe, Paul Bettany

„Der Kapitän eines Kriegsschiffs der englischen Marine jagt einem feindlichen Schiff der napoleonischen Truppen um die halbe Welt hinterher. Nur das hohe Ansehen, das er bei seiner Mannschaft genießt, verhindert eine Meuterei. Aufwändig inszeniertes Seeabenteuer, dessen Detailgenauigkeit und visuelle Effekte ebenso überzeugen wie die psychologische und darstellerische Präzision. Ein fesselnder, herausragender Film seines Genres.“ (filmdienst). Cinespace, City

Matai Samoa & Destination Samoa Samoa 1989 & Samoa/Neuseeland/Deutschlad 1997, R: George Milner & Rolf Husmann / englische Originalfassungen ohne Untertitel

Zwei Dokumentarfilme, die vom Leben der Samoaner erzählen und in Kooperation mit dem Überseemuseum zur Ausstellung „Ozeanien - Lebenswelten in der Südsee“ gezeigt werden. Kino 46

Der menschliche Makel USA 2003, R: Richard Benton, D: Anthony Hopkins, Nicole Kidman

„In der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Philip Roth muss der einundsiebzigjährige Professor Coleman Silk wegen eines rassistischen Lapsus seine Unikarriere aufgeben und fängt mit der mehr als dreißig Jahre jüngeren Putzfrau Faunia ein Verhältnis an. Doch nichts ist so, wie es scheint. - Die Starbesetzung für die Verfilmung des herausragenden Romans erweist sich als sein Fluch. Den Liebesspielen zwischen Hopkins mit dem britischen Akzent und der australischen Kidman fehlt der hier angesagte ‚Stallgeruch‘. Zudem zerfällt der Film durch die Rückblenden zum jungen Coleman Silk in zwei Teile. Hier allerdings darf man den Nachwuchsschauspieler Wentworth Miller bestaunen, der die Identitätskrise seiner Figur überzeugend ins Bild setzt.“ (Neue Zürcher Zeitung) Schauburg, Gondel

The Missing USA 2003. R: Ron Howard D: Tommy Lee Jones, Cate Blanchett.

„Wann hat schon einmal ein Film damit begonnen, dass er seine Heldin in einem „Outhouse“, einem Plumpsklo, zeigt? Nur dort findet sie die einzigen Augenblicke der Ruhe in einem bitteren, rauen Leben, das ihr keine Zeit lässt, an sich selbst zu denken. Ron Howard, sonst eher für Romantisierung zuständig, versucht sich in diesem Western an der Entromantisierung eines Genres, als habe es Sam Peckinpah und Sergio Leone nie gegeben. Der Film, der dabei herausgekommen ist, lässt sich entsprechend schlecht einordnen. Während die Handlung allenthalben Bezug auf John Fords „Der schwarze Falke“ nimmt, unterläuft Howard das traditionelle Konzept immer wieder mit modernen Perspektiven, als habe er eine Art feministische Antwort auf John Wayne im Kopf gehabt.“ (filmdienst) Cinespace, Cinestar, Cinemaxx, Maxx DEL, Cinemaxx OL / Cinemaxx auch in der Originalfassung ohne Untertitel

Mission 3D USA 2003, R: Robert Rodriguez, D: Antonio Banderas, Carla Gugino, Sylvester Stallone, Salma Hayek

Den dritten Teil seiner Teenageragentenreihe „Spy Kids“ hat Regisseur Robert Rodriguez dieses Mal in einem 3D-animierten Videospiel angesiedelt. Das sei „nur folgerichtig“ befindet die F.A.Z. Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Apollo BHV

Mona Lisas Lächeln USA 2003, R: Mike Newell, D: Julia Roberts, Kirsten Dunst

„Der Film spielt 1953 im exklusiven Wellesley College bei Boston, wo später Madeleine Albright und Hillary Clinton den ersten Schliff für ihre Politkarrieren erhielten - und tatsächlich sieht es dort so aus, wie sich der SPD-Generalsekretär Olaf Scholz eine Elite-Universität vorstellen dürfte: getäfelte Bibliotheken, manikürte Rasenflächen, frisch gewaschene Studentinnen. Die jungen Damen sollen zu pflichtbewussten Ehefrauen in spe erzogen werden, lautete das Ausbildungsziel der Eisenhower-Ära - kein Wunder, dass die neue Kunstgeschichtsdozentin (Julia Roberts) bald Ärger bekommt, als sie ihre Elevinnen (gespielt von Kirsten Dunst, Maggie Gyllenhaal und Julia Stiles) mit moderner Malerei und dezentem Feminismus verstört. Die gefällige, nur manchmal allzu glatte Inszenierung von Regisseur Mike Newell (‚Vier Hochzeiten und ein Todesfall‘) konzentriert sich auf das, was dieser Film dem - thematisch und dramaturgisch erstaunlich ähnlichen - College-Drama ‚Der Club der toten Dichter‘ voraus hat: Julia Roberts‘ Lächeln.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL, Maxx DEL

Montags in der Sonne Spanien/Italien/Frankreich2002, R: Fernando León de Aranoa, D: Javier Bardem, Luis Tosar

„Fünf arbeitslose Werftarbeiter in der nordspanischen Hafenstadt Vigo versuchen ihren Alltag in den Griff zu bekommen, wobei jeder eine andere Überlebensstrategie an den Tag legt. Gelungene Mischung aus tragischen und komischen Momenten, die sich als sarkastische Zustandsbeschreibung der spanischen Gesellschaft versteht. Dabei beeindruckt der Film durch seine lakonische Situationskomik und die Menschlichkeit seiner Protagonisten, deren Selbstfindung am Rande der Wohlstandsgesellschaft man augenzwinkernd zur Kenntnis nimmt.“ (filmdienst) Schauburg

Mystic River USA 2003, R: Clint Eastwood, D: Sean Penn, Kevin Bacon, Tim Robbins

„Mystisch mutet in Clint Eastwoods Kriminaltragödie, seiner besten Arbeit seit ,Unforgiven‘, jener Fluss an, welcher am herbstlich-grauen Arbeiterviertel von Boston vorüberzieht: Wie der Strom der Zeit scheint er Jimmy (Sean Penn), Dave (Tim Robbins) und Sean (Kevin Bacon) in den Abgrund mitzureißen. Freunde als Kinder, begegnen sie sich längst bloß noch zufällig, bis ein Mord die Vergangenheit wieder hochspült. Ungeachtet jeder Konventionalität ist dies - auch dank Sean Penn - Eastwoods wuchtigste Heraufbeschwörung von Trauer sowie seine düsterste Betrachtung über die Selbstjustiz.“ (Neue Zürcher Zeitung) City, CineStar

N

Neredesin Firuze - Firuze, wo bist du? Türkei 2004, R: Ezel Akay, D: Haluk Bilginer, Özcan Deniz / Originalfassung mit Untertiteln

„Die erste Musical-Fantasy-Komödie der Türkei. Ein Schnitt aus dem wahren Leben des Stars Özcan Deniz, die mit Gags und Musik erzählt wird.“ (metropol-kino) CineStar (OmU)

O

Okay Dänemark 2002, R: Jesper W. Nielsen, D: Paprika Steen, Ole Ernst

„Schmuddeltöne und sympathische, ganz alltägliche Geschichten – damit feiern dänische Filmemacher seit geraumer Zeit Erfolge. Auch ,Okay‘ von Jesper Nielsen setzt auf Komödie im Knitterlook – seine Heroine ist die zupackende Nete, eine Frau um 40, sie hat ihre kleine Welt fest im Griff. Doch dann wird ihr Vater todkrank und Nete beginnt die Kontrolle zu verlieren. Tragisch und komisch zugleich konzentriert sich ,Okay‘ auf kleine irritierende Momente im vorhersehbaren Gefüge zwischen Midlifecrisis und Happyend.“ (tip) City

Open Range USA 2003, R: Kevin Costner, D: Robert Duvall, Kevin Costner

„Ein Viehtreiber und sein langjähriger Freund, die mit ihren Tieren in traditioneller Weise übers Land ziehen, liefern sich einen brutalen Kleinkrieg mit sesshaften Rangern, die auf ihre Eigentumsverhältnisse pochen. Atemberaubend fotografierter melancholischer Spätwestern mit Sympathie für seine konservativen Helden, die nostalgischen Tugenden huldigen und ihren Überlebensmut allein aus der Tatsache schöpfen, dass sie nichts mehr zu verlieren haben. Ein überzeugend inszenierter und gespielter Film, der das Genre nutzt, um über den Niedergang von Traditionen und Werten nachzudenken.“ (filmdienst) Cinespace

P

Paycheck USA 2003, R: John Woo, D: Ben Affleck, Una Thurman

„‘Paycheck‘ spielt in einer nicht datierten nahen Zukunft. Der Computerspezialist Jennings hat für den mächtigen Rethrick-Konzern einen Geheimauftrag erledigt. Nach Beendigung des Projekts wurden alle diesbezüglichen Erinnerungen aus seinem Gedächtnis gelöscht. Kurz darauf eröffnen Polizei und Killer eine gnadenlose Hetzjagd auf Jennings. Ohne zu ahnen, weswegen er verfolgt wird, muss er die Spuren seiner Vergangenheit entschlüsseln. Die Grundkonstellation der Philip-K.-Dick-Verfilmung spielt mit Motiven von Hitchcocks ‚Der unsichtbare Dritte‘, Regisseur John Woo (‚Mission: Impossible 2‘) bringt aber nur eine gedehnte Variante des Lauf-Werks ‚Auf der Flucht‘ zustande.“ (Cinema) Cinemaxxr

Der Pianist Frankreich/Deutschland/Polen/Großbritannien 2002, R: Roman Polanski, D: Adrien Brody, Thomas Kretschmann

Als jüdisches Kind lebte Polanski im Krakauer Ghetto, entkam als einer von ganz wenigen dem Konzentrationslager, seine Mutter starb in Auschwitz. Ein ähnliches Schicksal durchlebte der polnische Pianist Wladyslaw Szpilman, auf dessen Autobiographie der Film „Der Pianist“ basiert. Und es scheint, als habe Polanski all die Jahre nur auf diesen Stoff gewartet. Plötzlich ist er wieder ganz auf der Höhe seines Könnens, inszeniert präzise, in der Form fast klassisch und mit einem sicheren Blick fürs Detail. (hip) City

Pieces of April - Ein Tag mit April Burns USA 2003, R: Peter Hedges, D: Katie Holmes, Patricia Clarkson, Derek Luke.

„Manchmal gibt es nur einen einzigen Grund, sich einen Film anzuschauen - in diesem Fall heißt der Grund Patricia Clarkson. Sie spielt eine krebskranke Kleinstadtehefrau, die zu Thanksgiving zu ihrer Familie nach New York fährt, weil die ungeliebte ältere Tochter, eine punkige Rebellin (Katie Holmes), zum Versöhnungsdinner eingeladen hat. Clarksons Figur weiß, dass sie sterben wird, und nimmt sich deshalb eine Freiheit, die sie völlig unberechenbar macht. Die Darstellerin, für die Rolle Oscar-nominiert, buhlt keine Sekunde lang um die Tränen der Zuschauer, sie spielt einfach eine Lebende, eine, die noch nicht fertig ist, und kommt dadurch der Todesangst so nahe, dass es den tragikomisch-tröstlich angelegten Film fast zerreißt.“ (Der Spiegel) Schauburg

Punch-Drunk Love USA 2003, R: Paul Thomas Anderson, D: Adam Sandler, Emily Watson

“Etwas Besseres als ,Magnolia‘ werde ihm nie gelingen, verkündete der aggressivste Stilist unter den Jungregisseuren Amerikas, Paul Thomas Anderson. Was tun? Klar: Er produziert ein weiteres Kuriosum - diesmal zwar ohne Frösche, jedoch mit dem Klamaukstar Adam Sandler als manisch-depressivem Held einer Liebeskomödie. ,Junge trifft Mädchen‘ (Emily Watson), alles andere ist unabsehbar. Selbstentfremdung, nervende Schwestern, Brüder mit Vorschlaghämmern, erpresserische Telefonsexdienste - das Chaos droht jederzeit hereinzubrechen. Bis die beiden auf die Melodie der Liebe hören. Die Musik, Bonbonfarben und Aberwitz machen Andersons Romanze zu einem hinreißenden Märchen.“ (Neue Zürcher Zeitung) City

Pura Vida Ibiza D 2003, R: Gernot Roll, D: Erik Kiehling, Tom Wlaschiha, Michael Krabbe, Julia Dietze, Horst Krause, Katja Flint, Tom Gerhardt, Hilmi Sözer waren das alle? Denn, jawoll, sie müssen alle genannt werden, an den Pranger mit ihnen! Wer für eine pauschale Gage an dieser mit pauschaldeutschen Pauschalpointen pauschal gepfefferten Pauschalkomödie über Pauschaltouristen auf der Pauschalinsel Ibiza mitgewirkt hat – die sich ebenso pauschal wie bewusst in die Nachfolge Ballermannfilmchen stellt –, der gehört auch ganz pauschal abgewatscht. (bes) Cinemaxx, Cinestar, Maxx DEL

R

Rugrats auf Achse USA 2003 R: Norton Virgien, John Eng D: (Stimmen) Angela Quast, Eva Michaelis

Eigentlich sollte es mit einem Traumschiff in der Südsee gehen. Doch irgend jemand hatte etwas wohl gründlich missverstanden, denn der Kreuzer, der die Familie Pickles samt Freunden in den Urlaub bringen soll, ist ein alter, kaum mehr seetüchtiger Fischkutter. Wirklich ernst wird die Lage aber erst, als die Eltern mit ihren Sprösslingen durch einen Sturm auf eine einsame Insel verschlagen werden. Denn nun heißt es, in menschenfeindlicher Wildnis zu überleben. Für Stoff ist reichlich gesorgt, um den Zeichentrickfilm mit Inhalt und Tempo zu füllen. Nach chaotischen Trips in die heimischen Wälder und dem Intermezzo in Paris widmet sich der dritten Kinoausflug der einstmals recht beliebten „Rugrats“-Nickelodeon-Serie ganz dem Dschungelleben. Um die potenziellen Erfolgsaussichten der inzwischen angestaubten Serie zu steigern, werden die Rugrats und die Familie Stachelbeere – aus einem anderen Trickfilmformat des Senders – einfach fusioniert. Dass mit vereinter „Starpower“ auch die Attraktivität des Produkts steigt, ist indes ein Irrglaube.“ (filmdienst) Cinespace, Cinemaxx OL

S

Samba in Mettmann Deutschland 2004, R:Angelo Colagrossi, R: Hape Kerkeling, Sky Du Mont

„Drei brasilianische Mädels verirren sich ins nordrhein-westfälische Provinzkaff Mettmann, verwirren ziemlich viele Menschen und landen vor dem Traualtar. Diese an sich tragische Geschichte in die Höhen einer Komödie zu hieven, gelingt auch Hape Kerkeling nicht, der in dem Film von Regisseur Angelo Colagrossi als Drehbuchautor und Hauptdarsteller wirkt. Abgestandene Witze, ausgewalzte Klischees und mäßig präsente Darsteller machen die Klamotte zur cineastischen Eintagsfliege. Einzig Dauer-Beau Sky Du Mont überrascht: Zurechtgemacht als Spießer, ist er zwar kaum wiederzuerkennen, gewinnt aber stark an schauspielerischem Profil.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, Cinespace, Cinemaxx OL

Sams in Gefahr Deutschland 2003, R: Ben Verbong, D: Ulrich Noether, Christine Urspruch

„‘Sams in Gefahr‘ klingt schlimmer, als es ist, denn das vom Kinderbuchautor Paul Maar erfundene dickbauchige Zauberwesen (gespielt von Christine Urspruch) wird nur von einem minderbemittelten Sportlehrer entführt. Nach dem erfolgreichen ersten ‚Sams‘-Film (2001) haben sich Regisseur Ben Verbong und sein Team auch bei der Fortsetzung mächtig ins Zeug gelegt, und so gelingt es ihnen erneut, gute Laune zu verbreiten. Ulrich Noethen, Dominique Horwitz, Jasmin Tabatabai, Eva Mattes und Armin Rohde helfen tatkräftig mit, die kindliche Phantasie über die deutsche Wirklichkeit triumphieren zu lassen.“ (Der Spiegel) Schauburg, Cinemaxx, CineStar, Casablanca OL

Scary Movie 3 USA 2003, R: David Zucker, D: Anna Faris, Charlie Sheen

„Der infantile Scherzkeks David Zucker macht sich mit ausgesuchten Geschmacklosigkeiten routiniert über Filme wie ‚Ring‘, ‚8 Mile‘ und ‚Matrix Reloaded‘ lustig. Der aus Versatzstücken von Kinohits verwobene Patchwork-Klamauk macht aber nur Spaß, wenn man die Originale kennt und ernst genommen hat, die hier verunglimpft werden.“ (tip) Cinemaxx, CineStar,Cinespace, Cinemaxx DEL, Apollo BHV Cinemaxx OL

Der Schmetterling (Le Papillon) Frankreich 2003, R: Philippe Muyl, D: Michel Serrault, Claire Bouanich / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein eigenbrötlerischer Alter, der Schmetterlinge den Menschen vorzieht, wird von einem kleinen Mädchen wieder zu Liebe und Mitgefühl erzogen. Dieses moderne Märchen lebt von dem wunderbar knorrigen Michel Serrault und dem hinreißenden, sehr selbstbewussten kleinen Mädchen Claire Bouanich. Es ist ein Märchen für Stadtmenschen jeden Alters, besonders natürlich für kleine Mädchen und ihre hoffentlich etwas wunderlichen Großväter. Denn was kann man sich als Kind mehr wünschen, als einen Großvater, durch den man eine geheimnisvolle Welt entdecken kann.“ (br-online) Atlantis

School of Rock USA 2003, R: Richard Linklater, D: Jack Black, Mike White

„Popstars-Fieber in der Privatschule: Ein Pädagoge, der eigentlich keiner ist, pfeift auf den Lehrplan – und drillt seine Schutzbefohlenen zu bühnentauglichen Nachwuchs-Rockern. Regisseur Richard Linklater (‚Before Sunrise‘) inszenierte seine Komödie mit anarchisch-infantilem Humor, der aber niemals einfältig wirkt: Wenn Jack Black seinen Christina-Aguilera-Kids Legenden wie Led Zeppelin und AC/DC näherbringt und dabei hemmungsloses Luftgitarren-Posing betreibt, ist das zudem ein liebenswerter Versuch, den Kindern eine Welt jenseits piefiger Musikerziehung und starrer Regeln zu vermitteln. So wird die Musik zum Symbol für Toleranz und Weltoffenheit. ‚Long live Rock ‘n‘ Roll!‘“ (Cinema) CineStar, Cinespace, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Standing in the Shadow of Motown USA 2002, R: Paul Justman

“Detroit, 1959: Berry Gordy jr. engagiert die besten Musiker der Blues- und Jazz-Szene für die Produktionen seiner neu gegründeten Plattenfirma. Über 14 Jahre sind diese ,Funk Brothers‘ die Seele des legendären Labels Motown. Am Ende ihrer Karriere haben sie mehr Hits eingespielt, als Elvis, die Beatles und die Rolling Stones zusammen - bleiben aber immer ungenannte Größen im Schatten von Stars wie Diana Ross, The Supremes, The Temptations, Little Stevie Wonder, Marvin Gaye und anderen. 41 Jahre später treffen sich die Funk Brothers in Detroit wieder, spielen ihre einmalige Musik und erzählen anhand von Aufnahmen, Fotos und Interviews von ihrer unvergesslichen Zeit bei Motown. Dieser Salut an die buchstäblich unbesungenen und nicht anerkannten Studiohelden von Motown ist so gut, weil es einer dieser ganz seltenen Dokumentarfilme ist, der Informationen mit mitreißendem Entertainment verbindet.“ (New York Times) City

T

Tatsächlich ... Liebe Großbritannien 2003, R: Richard Curtis, D: Hugh Grant, Chiwetel Ejiofor

„Vorweihnachtszeit in London. Love is all around, sagt dieser Film mit zuckersüßer Stimme, Liebe ist überall. Und so gibt es circa elf süße und bittersüße Hauptliebesgeschichten und fünf Nebenliebesgeschichten. Dazu kommen circa 19 Haupt- und vermutlich ein Dutzend Nebendarsteller. Einiges davon ist bekömmlich, anderes bringt vor lauter Überzuckerung den Gallensaft in Bewegung. Eine Überdosis Liebe, die einen klebrigen Geschmack hinterlässt.“ (tip) Cinemaxx

Tiefen der Meere 3-D USA 2000

Der bisher gelungenste aller Imaxx-Filme. Es wird einem richtig salzig und wässrig zumute. Mancherlei ozeanografische Information wird auch gestreut. Und große Tiere gibt’s auch hier. (bes) Imax im Spacepark

The Tobriand Islander & Maire Nui Vaka Großbritannien 1952 & Samoa 1992, R: Harry A. Powell, Gundolf Krüger, Rolf Husmann / englische Originalfassungen ohne Untertitel

Zwei Dokumentarfilme, die in Kooperation mit dem Überseemuseum zur Ausstellung „Ozeanien - Lebenswelten in der Südsee“ gezeigt werden. Der erste besteht aus seltenen Aufnahmen vom Leben auf den Tobriand Inseln, der zweite zeigt eine Regatta traditioneller ozeanischer Boote auf Samoa. Kino 46

Die Träumer Großbritannien/Frankreich/Italien 2003, R: Bernardo Bertolucci, D: Eva Green, Louis Garrel

„Bernardo Bertoluccis Film ist charmant und überraschend unverklemmt, wenn wir an die klebrig-verschmockte Altmännerphantasie ‚Stealing Beauty‘ (1995) denken. In dieser von Gilbert Adair selbst vorgenommenen Adaptation seines 1988 erschienenen Romans ‚The Holy Innocents‘ scheint ihn jedoch die Erinnerung an den Pariser Frühling von 1968 wie verjüngt zu haben. Nichts von der Morbidität seines ‚Last Tango‘, sondern eine unbeschwerte (wenngleich etwas konstruierte) Liebeserklärung ans Kino und an die Liebe, wie sie der junge Amerikaner in Paris und die beiden in beinah-inzestuöser Beziehung lebenden Geschwister gemeinsam erfahren.“ (Neue Zürcher Zeitung) Atlantis,

T-Rex 3-D – Reise in die Urzeit USA 1999

Hätten die Macher das geahnt! Im Jahr 2002 haben die guten Herren Paläontologen herausgefunden, dass Tyrannosaurus-Rex zu stummelbeinig war und zu kurzsichtig, und obendrein das falsche Gebiss hatte, um Beute zu reißen. Sprich: Der Inbegriff des Schauer-Dinos war allenfalls ein Aasfresser. Der ganze Grusel dieser Pseudo-Doku mit dollen 3-D-Effekten und minutenlangen Schreck-Sekunden bekommt dadurch eine heitere Wendung. (bes) Imax im Spacepark

U

...und dann kam Polly USA 2004, R: John Hamburg, D: Ben Stiller, Jennifer Aniston

„Ausgerechnet auf dem Flitterwochen-Trip verguckt sich Rubens Angebetete in einen muskelbepackten Tauchlehrer. Der übervorsichtige Risiko-Analytiker ist verzweifelt. Wo die Liebe hinfällt oder Gegensätze ziehen sich an - das alles ist nicht neu, aber es wird hier als Beziehungsgeschichte auf leichte Weise amüsant dargeboten und funktioniert.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) CineStar

Underworld USA 2003, R: Len Wiseman, D: Kate Beckinsale, Scott Speedman

„In der Unterwelt bekriegen sich Vampire und Werwölfe buchstäblich bis aufs Blut. Mittendrin der wohl erotischste Blutsauger der Filmgeschichte: Kate Beckinsale. Statt aber die durchaus reizvolle Idee auszukosten, Vampir- und Werwolfbanden ins Gemetzel zu schicken, wird die Wirkung der mythischen Kreaturen egalisiert, indem man ihnen ein absurdes Arsenal an Feuerwaffen aufdrückt. Und so beschießen sich nun jede Menge schwer identifizierbare Langhaarige von Früh bis Spät - bis der Hörsturz den Horror völlig ersetzt hat.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL

Unterwegs nach Cold Mountain USA 2003, R: Anthony Minghela, D: Jude Law, Nicole Kidman

Ein Soldat desertiert, um zu seiner Liebe und damit ins Leben zurückzukehren: Anthony Minghellas Kriegsepos erzählt vom Heldentum fern der Front. Im Vergleich mit seinem schwelgerischen Oscar-Abräumer „Der englische Patient“ wirkt “Cold Mountain“ geradezu spröde - und umso eindringlicher. Und er erinnert an die großen Vorbilder, denen sich der Regisseur verbunden fühlt: Wenn Ada harte Feldarbeit verrichten muss, ist sie ein Abbild von Scarlett O‘Hara in „Vom Winde verweht“, das Massaker an einer Farmer-Familie könnte aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ stammen. „Cold Mountain“ ist zeitloses Kino.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Maxx DEL, Apollo BHV, Cinemaxx OL, Wall OL

Uptown Girls USA 2003, R: Boaz Yakin, D: Brittany Murphy, Dakota Fanning

„Das Vermögen ihrer früh verstorbenen Eltern ermöglicht einem snobistischen Twen ein Leben in der New Yorker High Society. Als der Vermögensberater der jungen Frau mit ihrem Geld flüchtet, muss sie lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. Ihr erster Job als Kindermädchen bei einer verzogenen, zynischen Göre gerät zur Hölle, bis sich die Rivalinnen gegenseitig zu besseren Menschen erziehen. Die Komödie variiert auf schlichte Weise das ‚König Drosselbart‘-Motiv, ohne dabei Sympathien für die überzogen gezeichneten Figuren zu wecken. Das pathetische Happy End macht die letzten ernst zu nehmenden Ansätze zunichte.“ (filmdienst) Cinemaxx

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Vaterland Deutschland 2002, R: Thomas Heise

„Momentaufnahmen aus dem Dorf Straguth in Sachsen-Anhalt, die sich aus naturalistischen Beobachtungen zu einem Zeit- und Weltbild verallgemeinern. Dabei wird eine Agonie spürbar, die der Regisseur noch durch die Wahl seiner Protagonisten, die am ehesten seinem eigenen Weltempfinden von Einsamkeit und Verdammnis entsprechen, verstärkt. Ein Endzeit spiegelnder Dokumentarfilm als ‚existenzialistischer‘ Abgesang auf Ideale und Utopien mit einer von Weltschmerz durchdrungenen pessimistischen Haltung. (filmdienst) Kino 46

Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz

„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderte SchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City

Vizontele Tuuba TK 2003, R: Yilmaz Erdogan, D: Yilmaz Erdogan, Demir Akbag / Originalfassung mit Untertiteln

„Güner Sernikli reist mit seiner Familie in ein abgelegenes Dorf in die türkische Provinz. Dort soll der Staatsdiener seine neue Stellung als Bibliotheksvorsitzender antreten. Problem: Es gibt keine Bibliothek. Dafür politische Streitereien, ein Kino und einmal in der Woche sitzen die Dorfbewohner gebannt vor den „Vizonteles“, den TV-Geräten und gucken ’Dallas’. Wer viel Verständnis für türkischen Humor aufbringt, wird seinen Spaß haben.“ (bild-online) Cinemaxx

W

Was das Herz begehrt USa 2003, R: Nancy Meyers, D: Jack Nicholson, Diane Keaton

„Ein alternder Playboy erleidet bei einem Schäferstündchen mit einer jungen Frau einen Herzinfarkt und wird nach der Entlassung aus dem Krankenhaus im Strandhaus von deren Mutter einquartiert, da er unter Beobachtung bleiben muss. Zwischen dieser, einer erfolgreichen Dramaturgin, die die Geschichte zu einem Stück verarbeiten will, und dem charmanten Schwerenöter entwickelt sich allmählich Zuneigung, doch bis zur Aufführung des Stückes und dem Happy End sind noch manche Schwierigkeiten zu überwinden. Anfänglich präzise inszenierte Komödie voller Sprachwitz und mit einem fesselnden Hauptdarsteller, die bald ihren Erzählrhythmus verliert und zu immer gröberen Mitteln greift.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinestar, Cinespace, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Wall OL

Was nützt die Liebe in Gedanken Deutschland 2003, R: Achim von Borries, D: Daniel Brühl, August Diehl

„An einem Wochenende im Sommer 1927 erschießt sich ein junger Mann, nachdem er seinen Geliebten getötet hat, den er an seine 16- jährige Schwester verlor. Sein Freund, mit dem er einen ‚Selbstmörderclub‘ gründete, steigt rechtzeitig aus dem schwärmerischen Todes-Abkommen um Liebeserfahrung und -verlust aus. Basierend auf einer wahren Begebenheit, die in der Weimarer Republik für Aufsehen sorgte, verbindet der hervorragend fotografierte und gespielte Film ein realistisches Stimmungsbild mit philosophischer Weltbeschreibung, wobei er die entwurzelten Jugendlichen präzise konturiert und ihr ebenso verklärtes wie hysterisches Ringen um Leben und Tod, Liebe und Verzweiflung als zeitlose Suche nach Orientierung und Lebenssinn deutet.“ (filmdienst) Atlantis, Casablanca OL

Werkschau Radik Golovkov Bremen 2001, 2003, R: Radik Golovkov

„Einmal im Monat präsentieren Schauburg und Filmbüro Bremen e.V. Filmschaffende mit ihren Werken. Am 29. Februar werden drei Kurzfilme des in Bremen lebenden und arbeitenden Radik Golovkov vorgestellt. Sein zweiter Film ‚Eleghia‘ und sein dritter ,Unvollkommen‘ werden als Premieren gezeigt.“ Schauburg

Whale Rider Neuseeland 2002, R: Niki Caro, D: Keisha Castle-Hughes, Rawiri Paratene

“Ein Maori-Mädchen begehrt gegen die Traditionen ihres Volkes und ihren sturen Großvater auf. Mit ihrem - u. a. in Sundance preisgekrönten - Regiedebüt gelingt der Neuseeländerin Niki Caro ein seltener Kunstgriff: Feinfühlig vereint sie moderne Girl-Power-Story, Sozialstudie, Familiendrama und Märchen zu einer bildgewaltigen Traumreise auf die neuseeländische Nordinsel. Ein warmherzig erzähltes Stück magischen Realismus‘, das Klischees sauber umschifft und trotz aller Mythologie genug rauen Alltag zeigt, um nicht in Esoterikkitsch zu ersaufen.“ (Cinema) City

Die wilden Kerle Deutschland 2002, R: Joachim Masannek, D: Jimi Blue Ochsenknecht, Wilson Gonzales Ochenknecht, Cornelia Froboess

„Kinderfilm nach einer Buchreihe, der anfänglich für sich einzunehmen versteht, dann aber Mängel offenbart. Zwar steckt er voller pädagogischer Anspielungen, doch die Kinder gebärden sich überwiegend altklug, während die Erwachsenen als ‚zu blöd‘ karikiert werden.“ (filmdienst) Cinemaxx

Wir D, 2003 R: Martin Gypkens, D: Oliver Bokern, Rike Schmidt

„Die Lebenswege von zehn jungen Frauen und Männer Mitte 20 verzahnen sich während eines Sommers in Berlin zu einem intensiven Geflecht aus Begegnungen und Beziehungen, die von der Suche nach Orientierung und Lebenssinn, aber auch von Liebeskummer, Sehnsucht und Einsamkeit bestimmt werden. Ein höchst intensives, ebenso mitreißend-unterhaltsames wie melancholisch-tiefgründiges Generationenporträt, bestechend fotografiert und gespielt. Unverkrampft und undogmatisch entwickelt sich ein subtiles Coming-of-Age- Porträt, das erzählerisch souverän Gefühle, Stimmungen und Befindlichkeiten auslotet.“ (filmdienst) Cinema

Das Wunder von Bern Deutschland 2003, R: Sönke Wortmann, D: Louis Klamroth, Peter Lohmeyer

„Dramatisch-komödiantische Nacherzählung der Ereignisse um Deutschlands ersten Titel als Fußball-Weltmeister, angereichert mit einer fiktiven Handlung, die das soziale und politische Umfeld beleuchten soll. Dies gelingt trotz einiger ausgezeichneter darstellerischer Leistungen nur in Ansätzen, da allzu viele Ruhrpott-, 1950er-Jahre- und Schweiz-Klischees bemüht werden und die Charaktere weitgehend blass bleiben.“ (filmdienst) City, Maxx DEL, Casablanca OL