NEUE FILME
: Diese Woche neu im Kino

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21 Gramm

USA 2003, Regie: A. G. Iñárritu. 125 Min.

„21 Gramm“ ist ein Film mancher Möglichkeiten. Zumindest für die Kritik. Was ließe sich nicht alles mit ihm anstellen, analytisch, deskriptiv? Man könnte in einer Besprechung das Wort „nonlinear“ verwenden. Denn die Chronologie der Handlungen ist so durcheinander, dass sich die Erzählstränge zu einem Kabelsalat des Schicksals verschlingen. Irgendwie geht es um die Doppelbedeutung von „accident“: Zufall und Unfall, Unfall und Zufall. Und darum, dass der Zufall kein Zufall ist, sondern eine Bedingung des Menschen und seines Schicksals. Regisseur Alejandro González Iñárritu, bekannt geworden durch seinen Vorgängerfilm „Amores Perros“, setzt auf die ganz wichtigen Dinge: Liebe. Rache, Tod. Preiswürdig ringt das Edelensemble um Sean Penn, Naomi Watts und Benicio Del Toro um melodramatische Leinwandpräsenz. Die Oberhand aber hat stets der Schnittplatz und dessen Operator Stephen Mirrione (Oscar für „Traffic“). Sie sind die heimlichen Autoren dieses Monstrums aus Metaphysik und Montage, eines Filmes, der in seiner radikalpoetischen Hochkarätigkeit einfach unerträglich ist.