Dirigieren an der Spree
: Daniel Harding geht nach Berlin

Die Kammerphilharmonie sprach 1999 zum Amtsantritt des damals 23-jährigen Engländers Daniel Harding von einem „Stardirigent“, der Spiegel nannte ihn einen „Jungen Wilden“, die taz ein „juveniles Genie“, und alle wussten schon 2002, dass der Musikalische Direktor der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen das Orchester wieder verlassen würde. Nun steht fest, wo Daniel Harding weitermacht: Mit Beginn der kommenden Spielzeit schwingt der mittlerweile 27-Jährige den Dirigentenstab an der Spree, beim Berliner Mahler Chamber Orchestra. Warum? Die Musiker seien dort jünger als bei der Kammerphilharmonie, „das kommt mir sehr entgegen“. Zwar habe er mit den Bremer Musikern viel erreicht, aber: „Jetzt werden beide, das Orchester und ich, von neuem Input profitieren.“

Hardings letzter Einsatz als Musikalischer Direktor der Deutschen Kammerphilharmonie ist das Eröffnungskonzert des Braunschweig Classix Festivals 2003 am Sonntag, den 4. Mai in der Braunschweiger Stadthalle. Auf dem Programm steht unter anderem die Zweite Sinfonie von Johannes Brahms.

Zur Nachfolge Hardings bei der Kammerphilharmonie wollte sich Kammerphilharmonie-Sprecher Matthias Jäger gestern nicht äußern. Nach taz-Informationen soll der Musikalische Direktor des Cincinnati Symphony Orchestra, Paavo Järvi, die Harding-Nachfolge übernehmen. Jäger bezeichnete diese Option als „völlig aus der Luft gegriffen“. kli/dpa