die anderen über die terroranschläge von bombay
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In London kommentiert die Times: Wenn sich das Virus des Fanatismus in der indischen muslimischen Minderheit eingenistet haben sollte, sieht die Zukunft des Landes, das auf Toleranz, Säkularismus und multiethnischem Gleichgewicht aufgebaut ist, düster aus.

Die Libération in Paris schreibt: Indien hat seine laizistischen und toleranten Ideen von einst aufgegeben. Im Namen einer chauvinistischen Vision des Hinduismus behandelt es seine muslimische Gemeinde wie Staatsbürger zweiter Klasse. Die Behörden haben die antimuslimischen und antichristlichen Pogrome zu lange währen lassen und diese Gemeinden nicht an Indiens Demokratie und Erfolgen teilhaben lassen. Der Terrorismus nährt sich auch von diesen Frustrationen.

Die Neue Zürcher Zeitung meint: Die Extremisten machen Mumbai (Bombay) zu ihrem bevorzugten Schlachtfeld. Die Stadt repräsentiert all das, was sie hassen: Sie ist multikulturell, sie ist das Tor zum Ausland, und sie verkörpert die Öffnung des Landes zur westlich geprägten Globalisierung.

In Rom orakelt Il Messaggero: Was in Bombay geschehen ist, das könnte die Ankündigung einer neuen Offensive und einer neuen Strategie all derer sein, die ein Interesse an einem Scheitern der amerikanischen Politik haben. Und das sind nicht nur die Terroristen von al-Qaida.