Die Axt im Walde

Gestern Morgen war es soweit: Nach langem Streit um Sinn und Unsinn eines erweiterten Technologie-Parks hat die Stadt Fakten geschaffen. Mit Kettensägen rückten Baumfäller im Auftrag der Wirtschaftsförderer morgens um zehn dem Wäldchen zwischen Uni-See und Hochschulring zu Leibe. Ein Campingplatz der gehobenen Klasse soll hier gebaut werden. Das Gelände des alten wird – so will es der Bremer Senat – für neue Bürohäuser im Technologiepark gebraucht. Für Protest war gestern ebenfalls gesorgt. Die „Freunde der Uniwildnis“, Naturschützer und grüne Parteigänger umarmten Bäume und zögerten den Beginn der Fällaktion hinaus, bis die Polizei sie „wegschob“, so eine Beobachterin. In einer Erklärung entrüsteten sich die „Freunde der Uniwildnis“ darüber, dass ein Bürgerantrag, der sich unter anderem gegen dieses Bauprojekt wendet, noch nicht im Parlament beraten wurde, nun aber gleichwohl Tatsachen geschaffen würden. „Es ist unglaublich, wie hier mit Bürgerwillen und intakter Umwelt umgegangen wird“, so die grüne Abgeordnete Karin Mathes. „Diese Flächenpolitik ist eben nur noch mit Polizeischutz durchzuführen“, feixte auch die grüne Fraktionschefin Karoline Linnert. Für die Verlagerung des Campingplatzes haben die Wirtschaftsförderungsausschüsse im November letzten Jahres 5,7 Millionen Euro bewilligt. Insgesamt sind für die Ausweitung des Technologieparks 55 Millionen Euro in zwölf Jahren veranschlagt.  hey/F: von der Fecht