was macht eigentlich... …Hillary Clinton?

Kalkulierend erinnern

Einige halten eisern an ihrer Vision fest: „Hillary Clinton, erste Präsidentin der USA“, lautet sie. Die VisionärInnen wünschen sich eine Frau als Chefin der mächtigsten, siegreichsten, bestbewaffneten Nation der Welt. Nun aber scheint es, als habe die ehemalige First Lady mit ihrem Leben abgeschlossen, denn die 55-Jährige hat ihre Memoiren verfasst. „Gelebte Geschichte“ soll das Buch heißen, das außer in den USA zeitgleich in 14 anderen Ländern veröffentlicht wird. Nur zwei Jahre habe die jetzige Senatorin von New York für die 576 Seiten gebraucht.

Dass Hillary Clinton ein Arbeitstier ist, das hat sie zur Genüge bewiesen. Sie hat für Bill Clinton – Präsident, Frauenheld, Hedonist, Lebemann – die Fäden in der Hand gehalten haben, wenn er als Frontmann sie schleifen ließ. Er habe Charisma, sie Ambitionen. Er lebe die Leidenschaft, sie die Passion. Wie viel Hillary Clinton bereit ist auszuhalten, zeigte sich während der Lewinsky-Affäre. Die Prozesse sollen das Paar fast ruiniert haben. Was wirklich war, wer wirklich mit wem ins Bett ging, ist bis heute das Geheimnis der Clintons. Dass daraus Kapital zu schlagen ist, wird sich die clevere Ehefrau gedacht haben, als sie sich an die Memoiren machte. Wie sind 8 Millionen Dollar Vorschuss oder Startauflagen in Höhe von einer Million Exemplaren in den USA und 100.000 in Deutschland sonst zu erklären? Gelegenheit, sie nach ihren Absichten zu fragen, haben die HauptstädterInnen Anfang Juli, wenn Frau Clinton in Berlin ihre Erinnerungen vorstellt. WS FOTO: AP