Massengrab entdeckt

Nahe Kerbela im Irak wurden vermutlich die Leichen von Beteiligten des Schiiten-Aufstands im Jahr 1991 gefunden

KERBELA dpa ■ In der Wüste nahe der irakischen Stadt Kerbela haben Angehörige einer lokalen Menschenrechtsorganisation gestern ein Massengrab entdeckt. Die Opfer waren nach einem ersten Augenschein möglicherweise lebendig begraben worden. Ihre Hände waren mit dicken Kabeln gefesselt. Um sie zu begraben, waren damals offenbar Bagger eingesetzt worden. Die Gruppe aus Kerbela war überzeugt, dass es sich bei den Toten aus Nadschaf oder Kerbela handelt, die während des Schiiten-Aufstands nach dem Golfkrieg von 1991 an diesen Ort gebracht wurden.

In dieser Zeit waren nach Informationen von Menschenrechtsgruppen tausende von Schiiten festgenommen worden und verschwunden. Wie viele Leichen in dem Grab liegen, war noch unklar. Die Gruppe aus Kerbela hatte das Grab nach eigenen Angaben durch die Befragung von Exoffizieren der Republikanischen Garde orten können.