Kliniken droht Kollaps

Gesundheitssystem in Peking durch Anstieg der SARS-Fälle vor Zusammenbruch. 12 Rückfälle in Hongkong

PEKING/TORONTO ap/afp/dpa ■ Der rasante Anstieg der SARS-Fälle in Peking bringt die Krankenhäuser in der chinesischen Hauptstadt an den Rand des Zusammenbruchs. In den Kliniken fehle das notwendige Material zur Bekämpfung der Lungenkrankheit, so die Weltgesundheitsorganisation WHO gestern. Am Vortag hatte der Bürgermeister Pekings bereits beklagt, die Krankenhausbetten würden knapp. Allein gestern meldeten die chinesischen Behörden 11 weitere Tote und 187 neue SARS-Fälle. Aus Angst vor einer Einschleppung der Krankheit haben chinesische Dörfer rund um Peking die Zufahrtsstraßen aus der Hauptstadt mit Barrieren und Steinen blockiert.

In Hongkong löste ein Rückfall bei 12 Patienten, die zuvor als geheilt entlassen worden waren, große Nervosität aus. Die WHO kündigte eine Untersuchung der Fälle an. Zugleich hieß es, in Hongkong sei das Schlimmste überstanden, nachdem die Zahl der Neuinfektionen noch einmal abgenommen habe.

In Kanada sind zwei weitere Menschen an SARS gestorben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums liegt die Zahl der Todesopfer damit bei 23. Alle Opfer lebten in oder bei Toronto.

Auch auf deutsche Firmen mit Niederlassungen in Asien bleibt die Lungenkrankheit nicht ohne Folgen: Ein regulärer Geschäftsbetrieb ist vielerorts nicht möglich, Mitarbeiter werden abgezogen, Dienstreisen gestrichen. Bundeskanzler Schröder allerdings will trotz SARS an seiner Südostasienreise festhalten.