Nordirlandwahl verschoben

Tony Blair geht die IRA-Erklärung nicht weit genug. Neuer Wahltermin noch offen

DUBLIN taz ■ Während Schottland und Wales gestern ihre Regionalparlamente wählten, verschob der britische Premierminister Tony Blair die für den 29. Mai geplante Wahl in Nordirland auf unbestimmte Zeit. Die Erklärung, die die Irisch-Republikanische Armee (IRA) vor knapp drei Wochen abgegeben habe, gehe nicht weit genug, sagte Blair.

Das IRA-Papier wurde bisher nicht veröffentlicht. Sinn-Féin-Präsident Gerry Adams vom politischen Flügel der IRA hatte am Wochenende betont, dass „keine Aktivitäten stattfinden sollten“, die dem Friedensabkommen vom Karfreitag 1998 widersprechen. Blair war das Wort „sollten“ zu vage, zumal die Unionisten signalisiert hatten, sie seien nach wie vor nicht bereit, in eine Mehrparteienregierung mit Sinn Féin zurückzukehren. Regierung und Parlament waren im Oktober suspendiert worden, weil die IRA angeblich im Parlamentsgebäude spionierte. RaSo