Weniger Landminen

Abkommen zum Landminenverbot zeigt erste Erfolge. Trotz Rückgang von Handel und Einsatz mehr Opfer

BERLIN epd ■ Fünf Jahre nach In-Kraft-Treten eines internationalen Abkommens zum Verbot von Landminen sehen Menschenrechtler und Friedensaktivisten erste Erfolge. Der Handel sei fast völlig zum Erliegen gekommen, rund 50 Millionen der tückischen Waffen wurden zerstört, sagte Andreas Rister von der Hilfsorganisation terre des hommes gestern vor Journalisten in Berlin. 36 Minen produzierende Länder hätten die Herstellung aufgegeben, darunter sechs Nichtunterzeichner der am 1. März 1999 in Kraft getretenen „Ottawa-Konvention“.

Nach Angaben des Aktionsbündnisses Landmine.de sind dem Abrüstungsvertrag bis heute 150 Staaten beigetreten. Zum völligen Verzicht auf Einsatz, Produktion und Handel von Landminen hätten sich bisher 141 Länder verpflichtet, neun Staaten müssen das Abkommen noch ratifizieren. Dennoch sei die Zahl der registrierten Minenopfer 2002 um rund 50 Prozent auf 11.700 gestiegen, sagte Rister. Da viele Unfälle unbemerkt blieben, müsse sogar von jährlich 20.000 Toten und Verletzten ausgegangen werden.

Dringend erforderlich sei deshalb auch der Beitritt wichtiger Herstellerländer wie die USA, Indien, Pakistan, Russland oder China zu dem Abkommen, hieß es weiter. Allerdings sei es ein „erheblicher Mangel“, dass Anti-Fahrzeug-Minen von dem Abkommen unberührt blieben.