Koons „übertrifft Befürchtungen“

Der Entwurf des New Yorker Künstlers Jeff Koons für den Spielbudenplatz ist bei der SPD vor Ort auf herbe Kritik gestoßen. „Der Entwurf ist eine effekthascherische Pop-Art-Installation ohne jedes städtebauliche Konzept“, schimpft der Vorsitzende des SPD-Distrikts St. Pauli Süd Andy Grote. Mit seiner Gigantomanie sprenge er jede vertretbare Dimension.

Koons sei es überhaupt nicht gelungen, dem Wunsch nach einer Veranstaltungsfläche mit internationaler Strahlkraft ebenso gerecht zu werden, wie der Bedeutung des Platzes für die Menschen im Stadtteil. Bei einem Blick aus Augenhöhe würden die beiden hausgroßen Betonsockel der Kräne den Platz beherrschen, befürchtet Grote. Der Platz werde verbaut, „ebenso könnte man das Steakhaus stehen lassen“.

Richtig wahrzunehmen sei das Kunstwerk aufgrund seiner Größe erst aus einigen hundert Metern Entfernung. Dabei seien von vielen Stellen der Stadt aus nur die oberen Enden der Kräne zu sehen, die im Stadtbild nicht anders wirkten wie Baukräne (siehe Lokalkoloratur, S. 32). Koons Entwurf gleiche „eher dem zufälligen Prokukt eines Kinderspiels als einer ernst gemeinten städtebaulichen Planung“. Er habe keinerlei Bezug zu St. Pauli, schimpft Grote. Gummitiere fabriziere Koons in Serie; die Knoten im Pflaster wären nur vom Hubschrauber aus zu erkennen. Die Bevölkerung müsse an der Entscheidung teilhaben. taz