Die allerletzte Chance

Beim Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin sammelt Werder Bremen für irakische Kinder. Sportlich droht der Verein ins triste Niemandsland der Bundesliga-Tabelle abzustürzen

taz ■ Beim vorletzten Saison-Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin will Werder Bremen am Samstag eine „Charity-Aktion“ des Hauptsponsors zugunsten irakischer Kinder „aktiv unterstützen“. Die Firma, ein Schuh-Unternehmen, will pro Zuschauer 1 Euro an das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) weiterleiten. Gleichzeitig sollen die Fans „motiviert“ werden, in die 100 Sammelbüchsen im Stadion zu spenden. „Natürlich wollten wir zuerst Schuhe spenden, aber wir haben uns von UNICEF gerne überzeugen lassen, dass die humanitäre Versorgung in der derzeitigen Situation sinnvoller ist“, sagte der Geschäftsführer des Unternehmens.

Im Unterschied zu den Gastgebern, denen der Absturz ins Niemandsland der Tabelle droht, träumen die Berliner von der Champions-League. Bis auf einen Punkt ist die beste Mannschaft der Rückrunde an den Tabellendritten Dortmund herangerückt. „Gewinnen wir in Bremen, reden wir von der Champions League“, sagte Manager Dieter Hoeneß. Werder hingegen kann nur mit einem Sieg die Minimalchance auf den UEFA-Cup wahren.

Schafft Werder die Teilnahme am internationalen Fußball nicht, werden wohl Leistungsträger verkauft werden müssen. Auch die Torhüterfrage für die nächste Saison ist noch nicht geklärt. Der Vertrag mit Schlussmann Pascal Borel läuft zum Saisonende aus und wurde bislang – trotz zuletzt starker Leistungen Borels – noch nicht verlängert. Als künftiger erster Werder-Torhüter ist der Leverkusener Hans-Jörg Butt im Gespräch – aber nur, wenn die Callianer tatsächlich absteigen sollten. jox