60 neue Lehrer? GEW: 200 weniger!

GEW widerspricht Lemkes Meldung über 60 neue Lehrerstellen: Seit 1999 – also in seiner Amtszeit – wurden 200 Stellen gestrichen, die Zahl der Schüler stieg um 1.500

Willi Lemke liebt die positiven Meldungen. 60 zusätzliche Stellen werde es geben, erklärte er am Dienstag nach der Sitzung des Senats. Schon während der gesamten Legislaturperiode seien mehr Lehrerstellen besetzt worden als geplant. Die GEW erinnert nun daran, dass erhebliche Stellenkürzungen „geplant“ waren. De facto seien in der Amtszeit Willi Lemkes trotz steigender Schülerzahlen Lehrerstellen abgebaut worden – nicht anders als in den Zeiten der früheren Bildungssenatoren Henning Scherf und Bringfriede Kahrs. Aus den Zahlen des Bildungsressorts ergebe sich, kontert die GEW, dass 60 „zusätzliche“ Stellen nur die Zahl der insgesamt gestrichenen Stellen von 279 auf 219 senken würden.

Im Detail: Ohne Referendare und ohne außerschulisch eingesetzte Lehrkräfte weisen die Zahlen des Bildungsressorts für die Zeit von Lemkes Amtsantritt insgesamt 4.680 „Vollzeitstellen“ aus, die Zahl der SchülerInnen lag bei 72.712. Im laufenden Schuljahr 2002/2003 stehen 4.496 Vollzeit-Lehrerstellen für 73.243 SchülerInnen zur Verfügung. Im kommenden Schuljahr werden nach derzeitigem Planungsstand die Schülerzahlen auf 74.183 steigen, die Zahl der LehrerInnen-Stellen wird auf 4.462 sinken.

In den letzten zehn Jahren wurden insgesamt 1.000 von 5.400 Lehrerstellen gestrichen. Heute gibt es damit 18 Prozent weniger Stellen als 1992. Diese „Vollzeitstellen“ teilen sich 5.000 LehrerInnen. Bremen hatte vor zehn Jahren überdurchschnittlich viele Lehrer und liegt heute hinter Hamburg und Berlin.

kawe