ivica olic, hsv-stürmer auf dem absprung
: Einer, der den Müll rausbringt

Während derzeit meist davon die Rede ist, dass Menschen weniger verdienen, verhandelt Gordon Stipić, der Berater des HSV-Spieler Ivica Olić, seit elf Monaten mit den dafür Zuständigen des Vorstands: über eine Erhöhung des Jahresgehalts seines Klienten. Auf drei Millionen Euro. Dem Vernehmen nach findet HSV-Vorstand Bernd Hoffmann, der die Personalie gern bis zur Mitgliederversammlung im Januar 2009 abgearbeitet hätte, das aber doch sehr viel Geld.

Olić, der 14 Tore in der vergangenen und fünf in der laufenden Saison schoss, tut nichts Unrechtes. Der Stürmer testet seinen Markwert, und kommt es nicht zu einer Einigung, wird er wohl gehen. Interesse an dem 29-Jährigen sollen neben Schalke 04 auch der FC Liverpool und der FC Valencia gezeigt haben. „Ich bin hier glücklich und habe immer gesagt, dass ich gern bleiben will“, sagt der kroatische Nationalspieler dabei über seine derzeitige Wirkstätte. „Wir fühlen uns total wohl in Hamburg“, sagt auch seine Ehefrau Natalie. „Aber in Moskau haben wir uns auch super gefühlt – und sind trotzdem gegangen.“

„Die Entscheidung geht über das Sportliche hinaus“, sagt HSV-Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer. „Wenn es wirtschaftlich geht, würden wir gern verlängern.“ In diesem Satz kommt es auf die Einschränkung an: Ivica Olić ist ein laufstarker, moderner Stürmer, macht für seinen Nebenmann Mladen Petrić die Arbeit mit. Es ist immer Olić, der den Müll rausbringt. Beiersdorfer diagnostizierte ihm einmal einen „Ganzkörper-Krampf“ – so sehr hatte Olić sich da bei einem Spiel verausgabt.

Olić ist ein witziger Typ und trainiert trotzdem hart, ist der Prototyp des mannschaftsdienlichen Spielers. Nach der seinen stehen die Vertragsverlängerungen von David Jarolím und Nigel de Jong an. Und wenn Olić wirklich drei Millionen Euro bekommt – was werden die dann wohl fordern? ROGER REPPLINGER

IVICA OLIĆ, 29, hat drei Kinder – mindestens ebenso viele Vereine sind derzeit an ihm interessiert, heißt es. FOTO: DPA