WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER
: Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

In dieser Woche ist der Mittwoch der Tag der Tage! An diesem wird zunächst in der TU über den „Staatlichen Rassismus“ gesprochen, und zwar mit Flüchtlingen höchstselbst, was ja nicht immer der Fall ist. Dort stellt sich auch das Projekt Refugees Emancipation vor, das mithilfe des Internets zumindest versucht die Einsamkeit und Verlorenheit der Flüchtlinge zu lindern.

Im Festsaal Kreuzberg wird noch einmal über die Finanzkrise geredet, das scheint im Festsaal ja inzwischen zu einer Dauereinrichtung zu werden. Diesmal stellt die Interventionistische Linke gemeinsam mit der Antifaschistischen Linken Berlin die Frage, wer die Zeche zahlt. Ui, was für eine komplexe Frage. Und siehe da, im Ankündigungstext steht „die BürgerInnen“, man weiß also auch schon die Antwort. Trotzdem aber soll eifrig diskutiert werden.

Im Mehringhof wird am nämlichen Abend ebenfalls diskutiert, allerdings über ein interessanteres Thema. Der Buko lädt zum Seminar über „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“. Das ist ein heute recht vergessenes Kapitel. Tatsächlich aber wurden im Zweiten Weltkrieg Millionen Soldaten aus der später sogenannten Dritten Welt in allen Armeen und auf allen Seiten eingesetzt, nicht nur als Freiwillige, sondern oft auch als zwangsverpflichtete Milizionäre, Letztere sind bis heute für ihre Opfer nicht entschädigt worden. Die Freiwilligen hingegen kämpften nicht selten an der Seite der Faschisten und Nazis und hatten sich auch bald deren Rassistisches Weltbild zueigen gemacht, als pars pro toto sei hier noch mal auf den „Großmufti“ von Jerusalem hingewiesen, der den Nazis zwar SS-Leute rekrutierte, dennoch bis heute hohes Ansehen in Palästina oder Ägypten genießt.

Das war der Mittwoch. Doch gibt es auch andere Tage. Am Freitag etwa wird in der Baiz über die Finanzkrise gesprochen, Kommentar siehe oben.

Rassismus: Mi., 16 Uhr Ernst-Reuter-Platz 7

Krise I: Mi., 19.30 Uhr Skalitzer Str. 130

3. Welt im 2. Weltkrieg, Mi., 20 Uhr, Gneisenaustr. 2a

Krise II: Fr., 18.30 Uhr Christinenstr. 2