gurke des tages: das prominenten-maß ist voll
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Nach dem Zusammenstoß Daniel Küblböcks mit einem Gurkenlaster hatten wir am Dienstag um eine Champagnerflasche gewettet, dass die Meldung („Vorrang!“) nicht in der „Tagesschau“ um acht Uhr abends auftauchen würde, doch die ehemals seriöse Nachrichtensendung tat uns den Gefallen nicht, und so verloren wir eine Flasche Taittinger. Aber warum wundern wir uns, ist das Seichte doch nicht mehr aufzuhalten. Das hat auch finanzielle Gründe. Denn die Nachrichtenagenturen haben im Zuge der Geizwelle die Vermischten-Ticker erheblich reduziert, sie bestehen fast nur noch aus Polizeimeldungen, die umsonst, und Prominentenmeldungen, die bequem sind, weil man einer blassen Geschichte bloß einen bekannten Namen aufzupappen braucht – und schon sendet selbst die „Tagesschau“ es weg. Dass „Beckenbauers Baby erstmals über Nacht allein“ war, dass „Sarah Connor den Besuch in ihrer Heimatstadt abbrach“, dass der „Jet-Set auf Suppe steht“, melden die Agenturen jedoch nur noch so lange, bis wir Kunden diese Meldungen ignorieren und ihre Dienste kündigen.