Varus bringt große Ehre

Varusschlacht-Museum ehrt Theodor Mommsen

dpa ■ Als frühen Mann mit dem richtigen Gespür würdigt das Varusschlacht-Museum in Kalkriese bei Osnabrück den ersten deutschen Literatur-Nobelpreisträger Theodor Mommsen. Der vor hundert Jahren gestorbene Historiker und Autor des Werkes „Römische Geschichte“ habe bereits 1885 seine Überzeugung veröffentlicht, dass Kalkriese Ort der Varusschlacht sei, teilte die Museumsleitung mit. Noch bis November zeigt das Museum daher Bilder, Werke und Schreibutensilien des Literaten.

Auf dem Acker zwischen den Kalkrieser Bergen und dem Großen Moor soll im Jahr neun nach Christus der römische Feldherr Publius Quinctilius Varus mit drei seiner Legionen die berühmte „Schlacht im Teutoburger Wald“ gegen die Germanen verloren haben. Mommsens umfassende Quellennutzung und exakte Kritik gelten als vorbildhaft für die Geschichtswissenschaft. Der Geschäftsführer der Firma „Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbH“, Christian Jaletzke, sieht in Mommsen den Entdecker Kalkrieses.

Mommsen hat große Teile seines Lebens am Schreibtisch verbracht. Die Ausstellung zeigt ihn als Mann ohne große Neigung zur Diplomatie, als erbitterten Gegner Bismarcks und als einen Sammler, der mit Pedanterie jedes entdeckte Fragment zur römischen Geschichte katalogisierte, bis ein Brand 1880 Bibliothek und Archiv vernichtete.