Sie kamen und fielen auf die Nase

„Alles Rodgers“: Heute Abend besinnt man sich in der Neuköllner Oper auf die wilden Anfänge des Musicals

„Alle Rodgers“ – The Story of Musical Vol. 1, heute, 20 Uhr, im Café-Restaurant Götterspeise der Neuköllner Oper, Karl-Marx-Straße 131

Kann man sich gar nicht mehr so recht vorstellen, wenn man die Busladungen betrachtet, die aus der Provinz in die Musicalabspielstätten gekarrt werden, Hotel und Vollpension inklusive: dass das Muscial mal etwas anderes war als „Cats“ und „Das Phantom der Oper“. Nicht lauwarm, sondern heiß, sehr heiß. New York, um 1910: „Einige hoch begabte osteuropäische Kantorensöhne laufen mit offenen Augen und Ohren durch New York und nehmen alles in sich auf: irischer Step, schwarzer Gospel, italienische Oper und österreichische Operette. Es wird ausprobiert, auf die Nase gefallen, Erfolg gehabt, manchmal Geld verdient und sehr viel häufiger Geld verloren“, teilt die Neuköllner Kammeroper mit, in deren Café-Restaurant mit dem passenden Namen „Götterspeise“ heute Abend dem Musical jener Zeit gehuldigt wird. Die Koproduktion von Neuköllner Oper und Musicalstudenten der UdK ist auf acht Abende angelegt, bei denen jeweils ein anderer Komponist im Mittelpunkt steht. Heute ist es Richard Rodgers, der Mann, der 1943 mit „Oklahoma“ das erste richtige amerikanische Musical schreiben sollte. Den Namen kennt man eigentlich kaum noch, aber das ist wohl das Los der Pioniere.