Afrika-Treffen in Libyen

Afrikanische Union will Friedens- und Sicherheitsrat einrichten. Gaddafi beschwört Einigkeit des Kontinents

SYRTE/LIBYEN ap ■ Staatschefs und Vertreter von mehr als 50 Staaten sind gestern in der libyschen Hafenstadt Syrte zu einer zweitägigen Sicherheitskonferenz der Afrikanischen Union (AU) zusammengekommen. Der Gastgeber und libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi rief die Teilnehmer auf, Einigkeit zu zeigen, damit Afrika in der Welt an Einfluss gewinne. An der Tagung, auf der ein Protokoll zu Frieden und Sicherheit verabschiedet werden sollte, nahm als Gast auch EU-Kommissionspräsident Romano Prodi teil.

Die Kriege unter anderem in Sudan, Kongo, der Elfenbeinküste und Liberia führten mit zu der Überlegung, dass regionale Sicherheitskräfte nötig seien, um solche verheerenden Konflikte künftig zu verhindern. Der gegenwärtige AU-Vorsitzende, der mosambikanische Präsident Joaquim Chissano, erklärte, die AU werde in den kommenden Monaten einen Friedens- und Sicherheitsrat einrichten, der sich der Konflikte annehmen solle. Möglicherweise werde es auch zur Einrichtung einer Eingreiftruppe kommen, die bei Krisen schnell eingesetzt werden könne. Vorbild der noch jungen AU, die große finanzielle Probleme hat, ist die Europäische Union.