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Der algerische Schriftsteller Mohammed Dib ist am Freitag im Alter von 82 Jahren bei Paris gestorben, teilte sein Verlag mit. Der Autor von über 30 Werken lebte seit 45 Jahren in Frankreich. 1994 erhielt er als erster nordafrikanischer Schriftsteller den Großen Preis der Francophonie der Académie Française für sein Gesamtwerk. Der Autor habe die „geistige Verbindung zwischen Algerien und Frankreich“ gehalten, sagte Kulturminister Jean-Jacques Aillagon in einer Würdigung. Zu Dibs bekanntesten Werken gehört die auch in deutscher Übersetzung erschienene Romantrilogie „Das große Haus“, „Der Brand“ und „Der Webstuhl“, die zwischen 1952 und 1957 veröffentlicht wurde.

Rund vier Wochen nach den Plünderungen im irakischen Nationalmuseum in Bagdad gibt es neue widersprüchliche Angaben über das Ausmaß der Schäden. Der Altorientalist Walter Sommerfeld sagte der Berliner Zeitung, mehr als die Hälfte des Gesamtbestandes des Museums sei geplündert worden. Dabei berief er sich auf „grobe Schätzungen“ der Kollegen vor Ort. Dagegen berichtete der Berliner Tagesspiegel am Samstag unter Berufung auf den Fachbereichsleiter am British Museum, John Curtis, dass nach einer ersten Sichtung lediglich 29 Ausstellungsstücke fehlten. Diese seien allerdings sehr wertvoll.

Sommerfeld, der das Institut für Orientalistik an der Universität Marburg leitet und sich derzeit in Bagdad aufhält, sagte, das Museum habe bei den Plünderungen etwa 100.000 von insgesamt rund 180.000 Exponaten verloren. Entgegen früheren Meldungen seien aber die Inventarbücher erhalten geblieben. So könne jetzt zumindest festgestellt werden, was fehlt.

Curtis konnte die Bestände in der vergangenen Woche untersuchen. Nach einer ersten Liste fehlten unter anderem die berühmte Vase aus Uruk, ein fast meterhohes und mehr als 5.000 Jahre altes Kultgefäß, elfenbeinerne Szenen von einem Löwen, der Nubier angreift (850–750 v. Chr.) sowie eine Kalksteinstatue des Götterboten Hermes (200 v. Chr.).

Nach dem Weggang von Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher denkt nach einem Bericht des Hamburger Abendblatts auch der Intendant der Hamburgischen Staatsoper, Louwrens Langevoort, ans Aufgeben. Sein Vertrag läuft im Jahr 2005 aus. Auf die Frage nach seinen Perspektiven in der Hansestadt sagte Langevoort der Zeitung, „natürlich“ werde er gehen, wenn er nicht bald ein Angebot von der Kulturbehörde erhalte. Von der Behörde gab es bis zum Sonntag keine Stellungnahme.