Drei Dutzend gegen Metro

In Rheinberg demonstrierten am Samstag Datenschützer gegen Einführung von Funketiketten durch die Metro AG

RHEINBERG taz ■ Rund drei Dutzend Datenschützer haben am Samstag vor dem Rheinberger Future Store der Metro AG gegen die Einführung von Radio Frequency IDentification (RFID) Chips protestiert. Jedes dieser Funketiketten hat eine weltweit einmalige Kennung, ist batterieunabhängig und kann kontaktlos per Funk ausgelesen werden.

Eine ältere Frau kam auf das Häuflein zu und sprach ihm Mut zu: „Ich finde gut, was Sie hier machen, und manchmal frage ich mich, warum meine Nachbarn so naiv sind“, meinte die Dame zu den genau 37 Demonstranten, die mit Schildern wie „Orwell 2004: Metro“ und “STOP RFID“ und Trauerkranz durch die Rheinberger Innenstadt gingen, um Passanten über die Gefahren der Chips aus dem Rheinberger “Extra“-Markt aufzuklären. Einen Tag zuvor hatte die Metro-Gruppe bekannt gegeben, ihre mit einem unsichtbaren Funkchip an Kunden ausgegebenen 10.000 Payback-Karten wieder einzusammeln. Da auch viele Produkte in Rheinberg den Funkchip tragen, sei es möglich, Kunden anhand ihrer gekauften Produkte jederzeit zu identifizieren, kritisierten die Datenschützer.

„Wir wollen nach wie vor ein Moratorium zusammen mit Gewerkschaften, Unternehmen und Datenschützern über die gesellschaftliche Verträglichkeit, das die Unternehmen auch finanzieren“, sagt Padeluun. Der Künstler ist einer der Sprecher des die Demo organisierenden „Vereins zur Förderung des bewegten und unbewegten Datenverkehrs (FoeBud)“. Firmen wie die Metro testeten die Chips wenigstens öffentlich, das sei positiv, sagt Padeluun, aber „Tchibo zum Beispiel macht das heimlich, und die Europäische Zentralbank überlegt, die Chips in Geldscheine einzufügen.“ Die Firmen versprechen sich von der Technik vor allem geringere Logistikkosten. A. FLORIÉ