„Noch viel Spaß“: FDP ernüchtert

Zwei Prozentpunkte weniger als vor zwei Jahren sorgen für freudlose FDP-Wahlparty

Die Biere flossen ein wenig schneller in die Kehlen, als die Mitglieder der FDP realisierten, dass ihre Partei künftig nicht mehr in der Hamburger Bürgerschaft vertreten sein würde. Die liberale Basis, die sich im Restaurant „Zum alten Rathaus“ einfand und nun zur alten Bürgerschaft gehört, hatte für die Wahlparty anderes im Sinn als ernüchternde Werte um drei Prozent, die die Hochrechnungen den []Liberalen präsentierten.

„Wir drücken uns alle die Daumen“, frohlockte Landesvorstandsmitglied Jasmin Mißler noch kurz vor 18 Uhr. An den Händen hielt sich indes niemand. Und nackte Zahlen drückten auf die Stimmung. Dem Verlust von zwei Prozent der Wählerstimmen im Vergleich zur Wahl vor zwei Jahren will Spitzenkandidat Reinhard Soltau „in einer genauen Analyse unseres Wahlkampfes“ nachgehen. Die kleine Freude einiger FDP-Mitglieder, dass Hamburg weiterhin mit der CDU von einer bürgerlichen Partei regiert würde, erstickten andere mit Kritik an dem bisherigen Koalitionspartner.

Auf die Frage, ob der Wahlkampf mit der Idee, als Steigbügelhalter für die CDU auf Stimmenfang zu gehen, kontraproduktiv gewesen sei, entgegnete FDP-Mitglied Mirko Bott nur: „Die Tatsache, dass Ole von Beust nicht für uns geworben hat, ist schwerwiegender.“ Ebenso wie der Fakt, dass selbst Ronald Schill noch ein paar Zehntel mehr als die FDP erreichen konnte.

So blieb den Liberalen nur die Erkenntnis, dem personenbezogenen Wahlkampf nicht gerecht geworden zu sein. Ihrem Honigkuchenpferd Burkhardt Müller-Sönksen fiel für seine Rede dann auch nicht mehr ein, als allen Anwesenden „noch viel Spaß“ zu wünschen. oke göttlich