Kein Durchbruch

Bei den Gesprächen über Nordkoreas Atomprogramm gibt es kaum Fortschritte. US-Regierung aber zufrieden

PEKING dpa ■ Ohne Durchbruch sind die Sechsergespräche über ein Ende des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms am Samstag abgeschlossen worden. Vermittler China nannte am Sonntag als Grund dafür einen „extremen Mangel an Vertrauen“ sowie „ernste Differenzen“. Nach viertägigen Verhandlungen hatten sich die Delegationen am Vortag in Peking jedoch auf die Einrichtung einer Arbeitsgruppe und eine neue Gesprächsrunde vor Ende Juni geeinigt.

Nordkoreas Unterhändler Kim Gye Kwan bekräftigte nach Abschluss der Gesprächsrunde mit den USA, China, Südkorea, Japan und Russland am Samstag das Angebot, das Atomwaffenprogramm einzufrieren. Der Vizeaußenminister sprach von einem „ersten Schritt“ für dessen Beseitigung. Eine zivile Nutzung der Kernenergie, die es laut westlicher Experten allerdings nicht gibt, nahm er ausdrücklich aus.

Nordkoreas Außenministerium warnte zugleich, die nächste Runde könne „bedeutungslos“ bleiben, falls die USA ihre harte Linie nicht änderten. Kim Gye Kwan sagte: „Es wäre ein großer Fehler, wenn die USA glaubten, dass sie endlos Zeit haben.“ Auf die Forderung der USA, auch die Urananreicherung aufzugeben, sagte er, Nordkorea verfüge darüber nicht.

Trotz der Differenzen begrüßten die USA die Ergebnisse der „sehr ernsthaften Diskussionen“. Der Sprecher des US-Außenministeriums sah Fortschritte, da ein geregelter Gesprächsprozess geschaffen worden sei.

Chinas Außenminister Li Zhaoxing sah einen „Schritt in Richtung des großen Ziels“ einer atomwaffenfreien koreanischen Halbinsel. Eine geplante formelle gemeinsame Erklärung gab es jedoch nicht, sondern nur eine „Erklärung des Vorsitzenden“. Hintergrund war die in letzter Minute angemeldete Forderung Nordkoreas, in der Erklärung müsse stehen, dass „Differenzen“ in der Runde bestünden.

Chinas Verhandlungsleiter Wang Yi berichtete, Südkorea, China und Russland hätten Nordkorea Energiehilfen für das Einfrieren des Atomwaffenprogramms geboten. Japan und die USA, die Gegenleistungen ablehnen, hätten Verständnis gezeigt. Für die von Nordkorea geforderte Sicherheitsgarantie hielt er eine „Kombination aus einem multilateralen und bilateralen Ansatz“ für möglich. Die USA wollen sich laut US-Diplomaten Sicherheitsgarantien nur „anschließen“.