lokalkoloratur

Man wird neidisch. Langsam steigt das Gelb ins Gesicht. Man sitzt in einer kleinen Redaktion, die kein Geld hat, dafür aber ganz viel Arbeit. Man weiß: Man wird als geringer Lohnschreiber nie dorthin kommen, wo sie sind: Die Helden unseres Berufes, diejenigen, die sich am Freitagabend mit generöser Miene die Goldene Feder der Hamburger Verlagsgruppe Bauer abholen werden. Es sind die Lichtgestalten dieser Branche, all jene, die das Kisch-Wort buchstäblich genommen haben, dem Volk aufs Maul geblickt und gnadenlos die Wahrheit niedergeschrieben haben. Egal, ob sie von der Macht, von den Reichen, von den Berühmten dafür gehasst wurden. Sie stehen auf dem Podest, und niemand wird sie da runterholen können. Die Preisträger in diesem Jahr sind: Bild-Chefredakteursgattin Katja Kessler, der bekannte Buschreiter Stefan Aust, Küss-die-Hand-Herr-Stoiber Hansi Mahr, der ewige Claus Jacobi und der Literat Dieter Bohlen. Die Laudationes für die Geehrten halten unter anderem Angela Merkel und Thomas Gottschalk. Durchs Programm führt J. Baptist Kerner. Ach, wenn man nur dazugehören dürfte. AHA