Fischkennzeichnung
: Die Macht der Verbraucher

Schön, dass der Druck wirkt. Der Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Fischindustrie, Peter Dill, will seine Produkte besser kennzeichnen. Das kann man als Hinweis darauf interpretieren, dass die VerbraucherInnen in Deutschland besonders kritisch sind. Verschiedene Umweltverbände und die Verbraucherzentrale haben dazu in besonderem Maß beigetragen.

KOMMENTAR VON GERNOT KNÖDLER

Dill setzt sich dafür ein, dass bei Fischen genauer gekennzeichnet wird, wo sie gefangen wurden. Verbraucher sollen erkennen können, ob die Ware aus nachhaltig bewirtschafteten Beständen stammt oder aus Raubbau an der Natur. Wenn der Markt transparent sei, lasse sich Fisch aus bedrohten Beständen besser schützen, argumentiert Dill.

Es muss hier nicht unterstellt werden, dass der Verbandsvorsitzende die Fischindustrie mit einer Selbstverpflichtung vor strengeren gesetzlichen Auflagen retten will. Die Branche hat ein Interesse daran, dass der Nachschub an Fisch nicht zusammenbricht und die Nachfrage stabil bleibt.

Die Umweltorganisationen Greenpeace und WWF sowie die Verbraucherzentrale Hamburg veröffentlichen seit einigen Jahren Empfehlungen, welcher Fisch guten Gewissens verspeist werden kann. Folgerichtig wäre es, wenn sich die Fischindustrie mit ihrer Kennzeichnung an diesen Vorreitern orientieren würde.