Soforthilfe für Irak

Internationale Geberkonferenz beschließt Zahlung über eine Milliarde Dollar. Staaten in Sorge wegen Sicherheit

ABU DHABI/BAGDAD/KIRKUK afp/dpa ■ Die internationale Geberkonferenz hat eine Soforthilfe für Irak in Höhe von einer Milliarde Dollar beschlossen. Das Geld solle in zwei Wiederaufbaufonds fließen und noch in diesem Jahr für Projekte zur Verfügung stehen, teilte der japanische Botschafter in Irak, Masamitsu Oki, gestern auf der Konferenz in Abu Dhabi mit. Zum Auftakt des zweitägigen Treffens hatte der irakische Entwicklungsminister Mehdi al-Hafidh am Samstag die Weltgemeinschaft gebeten, von den im vergangenen Oktober in Madrid zugesagten Finanzhilfen in Höhe von 33 Milliarden Dollar 4 Milliarden Dollar sofort freizugeben. Zur Verwaltung der beiden Fonds setzte die Konferenz am Sonntag ein „Geberkomitee“ unter Vorsitz Japans ein. Mitglieder sind neben Japan und den USA Großbritannien, Kanada, die Europäische Union, Indien, Südkorea, Norwegen, Katar, Spanien und Australien. Die Fonds laufen unter dem Banner der UN und der Weltbank; die US-Wiederaufbauhilfe in Höhe von 18,6 Milliarden Dollar wird von Washington selbst verwaltet.

Ein UN-Vertreter erklärte am Rande der Konferenz, viele Staaten seien besorgt wegen der Sicherheitslage und wollten Gelder erst freigeben, wenn es eine gewählte Regierung in Bagdad gibt. Die irakischen Sicherheitsbehörden schickten unterdessen zusätzliche Einheiten zu den heiligen Stätten der Schiiten in Nadschaf und Kerbela, um Anschläge während des Aschura-Festes zu verhindern. An dem Tag gedenken die Schiiten des Enkels von Prophet Mohammed.