Bosse mit engem Gürtel

Manager und Leitung des Sanierungsfalles Steilmann verzichten freiweillig auf 6,2 Prozent Lohn

Bochum dpa ■ Im Kampf um eine Sanierung des Bochumer Textilkonzerns Steilmann haben Geschäftsführung und leitende Angestellte ihr Einverständnis zu Gehaltskürzungen gegeben. Für etwa zehn Prozent der Belegschaft bedeute dies Einbußen von 6,3 Prozent, sagte Geschäftsführer Rüdiger Knaup. Die Geschäftsführung, der neben Knaup unter anderem auch die Steilmann-Tochter Ute angehört, habe sogar einen höheren Verzicht geleistet.

Vom Gehaltsverzicht ausgeschlossen bleibt die übrige Belegschaft. Jedoch werde geprüft, ob die Tarifpartner über weitere Entlastungen vehandeln könnten, sagte Knaup. Der 1. Bevollmächtigte der Bochumer IG Metall, Ludger Hinse signalisierte unterdessen die Bereitschaft der Gewerkschaft über einen Sanierungstarifvertrag zu verhandeln. Bislang liege jedoch kein Gesprächsangebot des Unternehmens vor. „Wir wollen, dass Steilmann erhalten bleibt“, sagte Hinse.

Knaup sagte, auch in den vergangenen beiden Jahren seien die Gehälter der Führungskräfte gekürzt worden. Verzicht müsse auch von der Unternehmensführung vorgelebt werden, dürfe sich nicht auf die unteren Gehaltsgruppen beschränken.

Zum Jahresbeginn hatte der in eine finanzielle Schieflage geratene Textilkonzern den Abbau von nahezu jeder dritten der insgesamt rund 1.000 Stellen in der Wattenscheider Unternehmenszentrale angekündigt. Die zum Jahresbeginn eingeleitete Sanierung sei „auf gutem Weg“, sagte Knaup. Die Auftragseingänge hätten sich bereits um rund zehn Prozent erhöht. Dennoch müsse „der Fuß während des gesamten Jahres konsequent auf der Kostenbremse“ bleiben.