spd im alleingang
: Dortmund auf Egotour

Mittlerweile ist Dortmund die größte Stadt des Ruhrgebiets – die eigenwilligste ist sie längst. Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer (SPD) liebt Alleingänge. Statt als Ruhrmetropole sieht er Dortmund als westfälisches Mittelzentrum. Der OB tut das nicht, weil die Dortmunder BürgerInnen so ruhrfern eingestellt sind. Nein, er möchte bloß so tun, als habe die Stadt das Ruhrgebiet mit seinen Problemen hinter sich gelassen.

KOMMENTAR VONCHRISTOPH SCHURIAN

Nun begibt sich OB Langemeyer erneut auf einen Soloritt. Hals über Kopf kündigte die Dortmunder SPD die strategische Partnerschaft mit den Grünen auf. Vor den Kommunalwahlen solle nur das eigene Profil geschärft werden. Ja, auch die Erfahrungen der Hamburger SPD hätten die Entscheidung beeinflusst.

Doch genau damit zeigt die Dortmunder SPD ihre verzweifelte Unsicherheit, obwohl das Solo auf den ersten Blick wie eine selbstbewusste Reaktion einer eigenwilligen Partei anmuten könnte. Denn was ist in Hamburg passiert? Die SPD konnte weder mobilisieren, noch die Schill-Anhänger zurück gewinnen. Zugleich gelang es den Grünen stabil zu punkten. Sich nun von dem erfolgreicheren Partner zu distanzieren, bringt der SPD keine Stimme mehr. Letztlich erinnert Langemeyer an Ministerpräsident Peer Steinbrück, auch er wollte sich gegen die Grünen profilieren. Ergebnis: Grün gewann und Steinbrück verwaltet einen deprimierten Laden.