Morgen
: Sonic Youth meets schleswig-holsteinische Gitarren: Marr

Marr und Finn im Magnet, Greifswalder Straße 212–213,Donnerstag, 4. März, 22 Uhr

Die Geschichte von Marr ist die Geschichte von Gitarren, die sich aufgemacht haben aus der schleswig-holsteinischen Provinz nach Hamburg. Die Geschichte von Marr hat viel zu tun mit der Geschichte von Tomte, denn man teilt sich zwei Mitglieder und das Indie-Label. Die Geschichte von Marr zu schreiben, heißt die Stimme von Jan Elbeshausen erwähnen zu müssen, die so schrill, so seltsam, so eigen klingt, dass mancher sich nicht daran gewöhnen mag. Die Geschichte von Marr ist nicht zuletzt auch die Geschichte zweier Sandkastenfreunde, die sich zufällig in dieser Band wieder trafen. Ihre Väter hatten zusammen in einer Top-40-Coverband gespielt. Man möchte ja nicht gleich behaupten, die Sprösslinge seien vorbelastet, aber tatsächlich klingt der Post-Punk-Hardcore, den Marr spielen, mit seinem englischen Gesang nach allem, was in den letzten beiden Dekaden gut und teuer war: Sonic Youth oder At The Drive-In beispielsweise. Im Besten aus vielem aber finden Marr dann doch Marr: Da bauen Gitarren Hallen aus Elegie, schreibt die Rhythmuscombo hochkomplizierte Songstrukturen, während die Melodien immer knapp unter dem Mitgröhl-Niveau durchtauchen. Und die Stimme klingt schrill und eigen. Gut so. TO