Wahr, schön – und nützlich

Der „Hausfrauenwink“ wird 50 – und verabschiedet sich mit einem letzten segensreichen Rat. Den praktischen Problemen der Partizipation an Kultur hat er ...

... manchen Schlag versetzt. Konnten wir doch mit unseren beliebten Drei- bis Siebenzeilern viel Freude am praktischen Tun säen und manche Not lindern.

Herr Ingmar B. aus Osterholz-Sch. etwa schrieb uns: „Nachdem ich Ihre begeisternde Kritik über ,Silberne Hochzeit’ gelesen hatte, stand für mich fest: Da muss ich heute Abend hin. Doch als ich mich just auf den Weg machen wollte – wie war das Ungemach groß! Die guten Ausgehschuhe zu eng geworden, sie schmerzten fürchterlich! Was tun? Flugs nahm ich noch einmal meine taz bremen zur Hand und entdeckte den genialen Trick mit dem Brennspiritus. So wurde es ein wunderbarer Abend.“

Der Beispiele, wo sich das Kulturelle mit dem ganz Praktischen auf existentielle Weise verbindet, sind Legion. Beginnender Schnupfen, bissige Hunde oder das Erkennen falscher Diamanten: Immer wieder konnten wir helfen, selbst der Umgang mit undichten Wärmflaschen und die Selbstherstellung von Seife verloren mit Hilfe der Kulturseite ihre Schrecken.

Auch für uns war das schön – selten erfährt man die Sinnhaftigkeit seines Berufes so hautnah. So danken wir dem Ursula-Verlag (Hirschberg im Riesengebirge, 1936) für die Hilfe und schauen traurig dem guten Rat hinterher, der sich leise winkend verabschiedet – dieses letzte Mal die BesitzerInnen von Statuen und Säulenelementen unter uns beglückend. HB