Weniger Abbrecher

Bildungsminister einigen sich auf Ziele für Europas Schulen. Abbrecherquote soll von 20 auf 10 Prozent sinken

BRÜSSEL epd ■ Die europäischen Bildungsminister haben sich am Montag auf Zielvorgaben für Schulen, Hochschulen und Weiterbildung geeinigt. Bei ihrem Treffen in Brüssel legten die Minister der 15 EU-Staaten fünf konkrete Ziele fest. Danach soll etwa europaweit der Anteil der Schulabbrecher bis 2010 auf zehn Prozent halbiert werden.

Derzeit liegt die Abbrecherquote im EU-Schnitt bei knapp 20 Prozent. Unter den Staaten bestehen jedoch gravierende Unterschiede. In Portugal erreichten im Jahr 2001 mehr als 45 Prozent der Schulabgänger keinen Abschluss. In Spanien scheiterten 28 Prozent, in Deutschland verließen 12,5 Prozent die Schule ohne Abschluss. Die Zielvorgabe von höchstens zehn Prozent Schulabbrechern wird derzeit nur von Finnland, Österreich und Schweden nahezu erfüllt.

Der Anteil leseschwacher Schüler soll nach dem Ministerratsbeschluss um mindestens ein Fünftel verglichen mit dem Jahr 2000 gesenkt werden. Bis 2010 sollen zudem 85 Prozent der 22-jährigen Europäer einen Abschluss der Sekundarstufe II aufweisen.

Die für Bildung und Kultur zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding nannte die Entscheidung der Bildungsminister als weiteren Schritt zur Verwirklichung gemeinsamer Ziele für die Bildungssysteme und zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts in der EU. Die Beitrittsländer, die erstmals am Ministerrat teilnahmen, könnten einen positiven Beitrag für das europäische Bildungswesen leisten.