Merkel: Präsident Schäuble war ein Irrtum

CDU-Chefin bestreitet, sich mit CSU auf Schäuble festgelegt zu haben. Gespräch zwischen FDP und Grünen

BERLIN taz ■ Über die Suche nach einem gemeinsamen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten hat sich das selbst erklärte „bürgerliche Lager“ gestern heillos zerstritten. CDU-Chefin Angela Merkel bestritt in der „Tagesschau“, sie hätte sich bereits bei einem Gespräch am Montag mit CSU-Chef Edmund Stoiber auf Wolfgang Schäuble als Kandidat verständigt: „Wir haben uns nicht geeinigt.“ Zahlreiche FDP-Politiker reagierten auf die Berichte mit einer klaren Absage an die Person Schäuble als gemeinsamen Bewerber.

Nach Informationen der Frankfurter Rundschau gab es am Dienstag ein überraschendes Treffen zwischen FDP-Parteichef Guido Westerwelle und dem Grünen-Vorsitzenden Reinhard Bütikofer. Dabei ging es um einen Sondierungsversuch, welchen eigenen Personalvorschlag der Freidemokraten die Grünen mittragen würden. Dabei wäre die FDP-Frau Cornelia Schmalz-Jacobsen durchaus eine „interessante Option“, signalisierten Grünen-Führungskreise der Zeitung. Die Chancen für Schäuble werden inzwischen auch in Unionskreisen skeptisch beurteilt. Der CSU-Landesgruppenvorsitzende, Michael Glos, erklärte am Dienstag, Merkel und Stoiber „haben offensichtlich eine Präferenz festgelegt“.

Das Dreiergespräch mit FDP-Chef Guido Westerwelle sollte noch Dienstagabend stattfinden. Glos zu Stoibers Plänen: „Ich kenne seine nächtlichen Dispositionen nicht.“ PAT

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