Fernsehpolizisten verurteilt

BOCHUM taz ■ Toto & Harry sind Bochums Vorzeigepolizisten. Selbstsicher und souverän meistern sie gemeinsam ihren Polizistenalltag, seit einem Jahr verfolgt von den neugierigen Kameras des Privatsenders Sat. 1. Im vergangenen Jahr sind sie offenbar gestrauchelt. Aus Versehen, versteht sich. An einem Tag im Februar 2003 ging Harry statt mit Toto mit einer Kollegin auf Streife. Ein Auto fuhr bei Rot über die Ampel, die beiden erstatteten Anzeigen. Streifenpolizistenalltag eben.

Danach wird‘s seltsam: Als das Verkehrsdelikt vor Gericht kam, war Harry plötzlich nicht mehr ohne Toto. Zusammen ließen sie sich vereidigen und berichteten den Richtern von der überfahrenen Ampel. Ein paar Tage später fiel ihnen der Irrtum auf , sie informierten das Gericht. Das kostet sie jetzt jeweils 3.600 Euro wegen Meineids. Fahrlässigen Meineids wie die Polizei Bochum in ihrer Presseerklärung betont. „Das hätte mir auch passieren können“, sagt ihr Chef Thomas Wenner. Und: „Toto und Harry wurden nur so hart bestraft, weil sie so berühmt sind.“ MIB