Demonstrieren für die Freunde

Etwa zweihundert SchülerInnen der Fremdsprachenschulen Mittelweg und Barmbek demonstrierten gestern in der Innenstadt. Der Grund: Neun ihrer Mitschüler droht in nächster Zeit die Abschiebung. Bei einem Schüler ist die Situation besonders akut: Mamadu K. aus Burkina Faso (Foto Mitte). Der 21-jährige hatte große Pläne für die Zukunft. Nach dem Medizinstudium wollte er in sein Heimatland zurückkehren, um dort Bürgerkriegsopfer ärztlich zu versorgen. Nun ist der Traum fast zerplatzt. Seine Duldung läuft bereits am 15. März ab. Dann soll er voraussichtlich abgeschoben werden – in ein Land, das er allein verlassen hat und in das er allein zurückkehren soll. Eine Familie hat er nicht mehr. „Es ist unglaublich, dass unsere Freunde abgeschoben werden sollen“, empört sich die Schülerin Karina Schild. „Alle haben Perspektiven in Deutschland und die Ausländerbehörde macht alles kaputt.“KJ/FOTO: HENNING SCHOLZ