Bedrohtes Findorff

Die Unterversorgung mit Hortplätzen und die mögliche Privatisierung des erfolgreichen Jugendzentrums sorgen für parteiübergreifende Entrüstung

Bremen taz ■ In Findorff macht sich Unmut breit, und der Stadtteil rückt zusammen. Unverändert wenige Hortplätze trotz wachsender Bevölkerung und die drohende Privatisierung des Jugendzentrums treffen auf Unverständnis.

„Das Problem der Überhänge bei den Hortplätzen muss gelöst werden“, forderte Ortsamtsleiter Hans-Peter Mester. Viele Findorffer Grundschuleltern klagen, dass trotz einer Neubausiedlung keine neuen Hortplätze geschaffen wurden.

Auch das Jugendzentrum steht vor einer ungewissen Zukunft. „Wir waren das Vorzeigehaus der Politik, jetzt will die Stadt sich nicht länger kümmern“, ereifert sich die Leiterin Jutta Schöpp. Die Einrichtung soll nach Plänen der Sozial- und Jugendsenatorin Karin Röpke (SPD) in die Hände der Landesarbeitsgemeinschaft Freier Wohlfahrtsverbände (LAG) gegeben werden. Schöpp fürchtet, dass dann dringend benötigte Stellen für die Jugendförderung abgebaut werden. Ebenfalls in Bedrängnis ist das im Jugendzentrum beheimatete Projekt „Schule-Ausbildung-Beruf“ (sab). Denn trotz guter Erfolge bei der Vermittlung von Jugendlichen in den Arbeitsmarkt sind die Fördermittel drastisch zusammengestrichen worden und die Weiterführung ist unklar. Schöpp dazu: „Das ist eine Farce. Wir tun hier doch was gegen die Jugendarbeitslosigkeit, wie es überall gefordert wird.“ Darin stimmten alle Fraktionen auf einer Beiratssitzung am Mittwochabend überein. hsc