Streit nach dem Geiseldrama

BUENOS AIRES taz ■ Kolumbiens Präsident Alvaro Uribe hat die Verantwortung für die misslungene Geiselbefreiung am Montag übernommen, bei der im Department Antioquia zehn Geiseln ums Leben kamen. Im Fernsehen sagte Uribe, die Befreiungsaktion sei mit ihm abgesprochen gewesen und er könne „der Verantwortung nicht ausweichen“, er „übernehme sie“. Uribe klagte die Guerilla der Revolutionären Streitkräfte (Farc) an, die Geiseln hingerichtet zu haben, und bezeichnete den Vorfall als „einen neuen Genozid an wehrlosen Bürgern“. Nach Darstellung von Uribe hätten die 75 Mitglieder eines Anti-Guerilla-Bataillons bei der versuchten Geiselbefreiung keinen Schuss abgefeuert. Als die Rebellen das Geräusch der herannahenden Hubschrauber gehört hätten, habe der Farc-Kommandant den Befehl erteilt, die Geiseln zu erschießen. Die Farc widersprach und sagte, die Geiseln seien bei einem Gefecht zwischen Guerilla und den Mitgliedern einer Anti-Guerilla-Einheit ums Leben gekommen. MAL