Rebellenchef aus Sierra Leone tot?

BERLIN taz ■ Der berüchtigte Militärführer der früheren sierra-leonischen Rebellenbewegung RUF (Revolutionäre Vereinigte Front), Sam „Mosquito“ Bockarie, ist angeblich tot. Die Regierung Liberias sagte, Bockarie sei erschossen worden, als er sich bei der Einreise aus der Elfenbeinküste der Verhaftung widersetzt habe. Seine Leiche liege in der liberianischen Hauptstadt Monrovia. Der 40-jährige Bockarie, wegen Kriegsverbrechen in Sierra Leone gesucht, hatte zuletzt Söldner auf Seiten der Rebellen im Westen der Elfenbeinküste angeführt. Die Nachricht vom Tod Bockaries wurde in Sierra Leone mit Skepsis aufgenommen. Vergangene Woche hatte das UN-Sondertribunal für Sierra Leone behauptet, Liberia gewähre Bockarie Asyl, und seine Auslieferung verlangt. Andernfalls würde gegen Liberias Präsident Charles Taylor Anklage erhoben. Das Tribunal wünscht nun die Auslieferung der Leiche. Die Nachricht von Bockaries Tod kam kurz nach der Verlängerung der geltenden Sanktionen gegen Liberia durch den UN-Sicherheitsrat. D.J.