was sagt herr wichmann?
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„Königsberger Klopse – gibt’s nicht mehr in deutschen Kneipen“

Herr Wichmann von der CDU, im Restaurant auf dem Dach des Reichstags gibt es künftig nur noch deutsche Gerichte. Freut Sie das als Konservativer?

Das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ich vermisse in so vielen Restaurants in Deutschland deutsche Hausmannskost. Das stört mich schon, weil ich mich für exotische Küche nicht so begeistern kann. Ich esse gerne Königsberger Klopse mit Roten Beeten oder Hackbraten mit Wachsbohnen – das sind alles so Sachen, die es kaum noch gibt in deutschen Kneipen.

Die SPD will Oskar Lafontaine nicht beim 140. Geburtstag dabei haben. Ist das schofelig?

Ich finde das kleinkariert. Er war doch Parteivorsitzender und die Sozialdemokraten haben ihm auch den Wahlsieg 1998 mit zu verdanken. Wir gehen da mit Helmut Kohl gelassener um, trotz dieses Problem damals. Das sollte in der SPD für Lafontaine genauso gelten.

Politiker wie Roman Herzog und Renate Schmidt wollen Eltern bei Wahlen Stimmzettel für ihre Kinder geben. Dürfte Ihre Tochter SPD wählen?

Cosima ist ja noch nicht mal ein Jahr alt. Aber wenn sie irgendwann mit zehn sagen würde, „Papa, gib mal meine Stimme bei der SPD ab“, dann muss man das schon so machen als Eltern. Sonst würde es ja keinen Sinn machen, sonst wäre es ja keine Wahl. Aber diskutieren würde ich mit ihr vorher schon.

Und wie schlägt sich Frau Merkel heute?

Na, sie sollte sich mal um den Berliner Landesverband kümmern. Mich stinken die ewigen Personalquerelen da ziemlich an. Mit Christoph Stölzl ist jetzt sogar der Landesvorsitzende gegangen. Ich habe den Eindruck, aus eigener Kraft bekommen die es nicht hin, den Laden wieder auf Vordermann zu bringen. Wir haben das in Brandenburg Gott sei Dank hinter uns. In der Opposition ging uns das ähnlich – bis dann der Jörg Schönbohm von außen kam.

Herr Wichmann von der CDU, 25, ist Politiker und Filmdarsteller aus der Uckermark. Er nahm in den letzten Wochen in der taz Stellung zu Fragen der Zeit. HerrWichmann@taz.de

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