PDS-Chefin Zimmer wirft das Handtuch

Entscheidung mit innerparteilichem Streit begründet. Gysi schließt Rückkehr an Parteispitze aus

BERLIN afp ■ PDS-Chefin Gabi Zimmer gibt auf. Sie werde nicht wieder für den Parteivorsitz kandidieren, teilte sie gestern am Rande eines Krisentreffens mit den ostdeutschen PDS-Landesvorsitzenden in Berlin mit. Zimmer begründete ihren Schritt mit den Auseinandersetzungen der vergangenen Woche. Zimmer, die ihre Partei seit 2000 geführt hatte, will auch für den Parteivorstand nicht mehr antreten, sagte ein PDS-Parteisprecher.

Zimmer hatte sich mit anderen Vorstandsmitgliedern über die Neuorientierung der Sozialisten völlig zerstritten: Der Parteivorstand weigerte sich, ein von Zimmer verfasstes Papier zu Sozialreformen auch nur zu beraten. Zimmer erklärte darauf den Vorstand für „handlungsunfähig“. Nach dem neuerlichen Krisentreffen gestern entschied sie, nicht mehr anzutreten.

Am Freitag will der Parteivorstand darüber entscheiden, ob er einen außerordentlichen Parteitag der PDS am 28. und 29. Juni in Berlin einberuft. Sie selbst werde einen entsprechenden Antrag stellen, sagte Zimmer.

Der Rücktritt Zimmers ist nach Ansicht des mecklenburg-vorpommerschen Parteichefs Peter Ritter eine große Chance, die Partei und ihr Programm neu zu gestalten. Der frühere PDS-Spitzenpolitiker Gregor Gysi will trotz des Rückzugs Zimmers nicht in die Parteispitze zurückkehren.

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