Scherf: SPD darf nicht schmollen

HB-Bürgermeister würde bundesweit aushelfen. „SPD muss auf die Menschen zugehen“

Bremen dpa/taz ■ Nach der Wahlniederlage der SPD in Hamburg hat Bremens Bürgermeister Henning Scherf seine Partei vor einer „Bunkermentalität“ gewarnt. Die Parteispitze habe „eine Menge Dresche abbekommen: von eigenen Funktionären, den Medien und den Wählern. Da müsse man aufpassen, dass man nicht im Schmollwinkel lande, so der Sozialdemokrat im Gespräch mit „Spiegel Online“.

Scherf appellierte an seine Genossen, die sozialen Probleme nicht aus dem Blick zu verlieren. Wenn der SPD nicht mehr abgenommen werde, „dass sie an der Seite der Bedrängten steht, dann kann sie einpacken“, sagte er. „Wir müssen mehr durch Überzeugungskraft wirken als durch Propaganda.“ Parolen wie „Deutschland bewegt sich“ würden die Leute nicht erreichen. Statt auf die Funktionäre von Partei und Gewerkschaft sollte die SPD direkt auf die Menschen zugehen.

Der 65-Jährige signalisierte erneut seine Bereitschaft zu einem Wechsel nach Berlin. „Ich sitze nicht auf gepackten Koffern. Aber ich sage frei heraus: Ich kann als Bremer doch nicht erklären, was in Berlin passiert, das ist mir egal.“ Er wolle sich nicht aufdrängen, „ich will helfen“.