32 Tote bei Busunglück in Ungarn

Bus mit Deutschen von Zug in zwei Teile gerissen. Fahrer übersah Signal an Übergang

SIOFOK rtr ■ Bei einem schweren Busunglück am ungarischen Plattensee sind am Mittwoch 31 deutsche Urlauber und ihr Fahrer getötet worden. Der mit überwiegend älteren Menschen aus Norddeutschland besetzte Reisebus wurde an einem Bahnübergang nahe des Ortes Siofok von einem Zug erfasst, mitgeschleift und in zwei Teile gerissen.

Offenbar habe der Bus mit 39 Insassen den Bahnübergang überquert, obwohl bereits Signallampen vor dem Herannahen eines Zuges gewarnt hätten, teilten Polizei und Rettungskräfte mit. Der Zug sei ungebremst auf den Bus aufgeprallt. 28 Menschen kamen den Angaben zufolge unmittelbar beim Aufprall ums Leben, drei Verletzte starben später in der Klinik. Die anderen Passagiere seien teilweise schwer verletzt worden.

„Dies ist vielleicht der schlimmste Busunfall in der ungarischen Geschichte“, sagte Ungarns Premier Peter Medgyessy, der die Unglücksstelle gemeinsam mit dem deutschen Botschafter aufsuchte. Medgyessy sagte, er habe wegen des Unfalls auch Kontakt mit Kanzler Schröder aufgenommen. Das Auswärtige Amt teilte gestern mit, man müsse davon ausgehen, dass die Opfer aus Niedersachsen oder Schleswig-Holstein kämen. In der deutschen Botschaft in Budapest wurde ein Krisenstab eingerichtet.