Kunst ist heiße Luft

Moderne Pilgerschaft: „Pro-Horáková“-Demonstration zum Umzug von KX von Kampnagel in die City

Dana Horákovás Handicap ist der Zweifel. Der Zweifel an der Lauterkeit von Demonstrationen – etwa der für den heutigen Sonnabend geplanten, initiiert von Boran Burchhardt: Für Dana Horáková – gegen die Kunst lautet der Titel der Veranstaltung, die den Umzug der Künstlerinitiative KX in die City Nord begleiten soll.

„Die Senatorin hat ausrichten lassen, dass sie nicht glücklich sei über die Aktion. Sie stehe auf Seiten der Kunst“, berichtet Burchhardt, der die „Inszenierung einer Demonstration“ mit rund 60 Plakaten anstrebt: Gleich einem Stalin-Aufmarsch sollen 20 Horáková-Konterfeis sowie 40 Fotos von Werken von Beuys und anderen Subversiven hoch gehalten werden; Wink-Elemente sind nicht vorgesehen. Dafür ein Transport mit Überbreite: Auf einem Tieflader wird ein 2001 in Folie gepresster Galerieraum-Abdruck mitfahren – „damit deutlich wird, wie die Künstler als Glühwürmchen fungieren“. Der Folien-Raum ist voll roten Staubs und nicht begehbar. „Ein klassischer Fall von heißer Luft in Kunsträumen eben“, sagt Burchhardt. Wo das Getüm letztlich lagern wird? „Eins ist sicher: Irgendwo wird es liegen.“ PS

Treffpunkt: Sonnabend, 18.30 Uhr Kampnagel. Abmarsch um 19 Uhr, Ankunft im Mexikoring voraussichtlich 20.30 Uhr. Eröffnung der neuen Räume von KX: ab 19 Uhr, Mexikoring 6-11.