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SPD verfasst Eckpunkte für Familienpolitik. Servicecenter, Kita-Plätze und kinderfreundliches Autoparken

Was tut Hamburg für Familien? Wie ist die soziale und gesundheitliche Lage? Wo wohnen sie? Wie viel Geld steht ihnen zur Verfügung? Über alle diese Fragen müsste es alle vier Jahre einen „Familienbericht“ geben, forderte gestern die SPD-Politikerin Ingrid Stöckl. Aber ein entsprechender Antrag war am Donnerstag in der Bürgerschaft als „Beschäftigungstherapie für Behörden“, so die CDU-Abgeordnete Karen Koop, abgelehnt worden.

Doch das Sammeln dieser Daten, die „genaue Kenntnis der Ausgangsbasis“, sei unbedingt erforderlich, um ein solides Konzept zu entwerfen, setzte Stöckl dagegen, als sie für ihre Fraktion die sieben „Eckpunkte für moderne und zukunftsfähige Familienpolitik“ vorstellte.

Dazu gehören neben dem bekannten Kita-Rechtsanspruch auch „Familienservicestellen“ und die Initiierung einer „Väterkampagne“ zur Etablierung eines neuen Rollenbildes. Hamburgs Unternehmen würde sie durch die Verleihung eines „Gütesiegels“ zur Familienfreundlichkeit animieren. Freizeiteinrichtungen wie Hagenbeck, der Dom oder die Alsterschifffahrt sollten für Inhaber einer „Familienkarte“ günstiger sein und könnten so an Image gewinnen. Die Erziehungskompetenz der Eltern müsse durch Kurse und einen wohnortnahen Ausbau der Kinder- und Familienzentren gestärkt werden. Auch Wohnungsbau sowie Stadt- und Verkehrsplanung müssten sich an Familienbedürfnissen orientieren. Zum Beispiel durch „kindgerechte Wohnumfeldgestaltung“ und „intelligente Lösungen“ für parkende Autos.

Der Familiensenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) warf Stöckl vor, „zu wenig zu tun“ und sich auf geschlossene Heime zu beschränken. Laut deren Sprecherin Annika Wichert ist jedoch in der Behörde ein „Gesamtkonzept“ zur Familienpolitik in Planung, das im Sommer veröffentlicht werde. KAIJA KUTTER